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Handel: Werden diese kuriosen Exportschlager in Zeiten von Corona knapp?

Rarität Toilettenpapier: China weltweit führender Exporteur. Technik und Industrie weisen die höchsten Exportwerte vor.
Top 10 der kuriosen Exportschlager Chinas © BSBI Berlin School of Business and Innovation
 

In China gilt das Coronavirus zum ersten Mal seit Wochen als weitgehend eingedämmt, doch die Sorge um die wirtschaftliche Situation des Landes bleibt bestehen. Für welche Exportgüter die Volksrepublik im internationalen Vergleich zuletzt führend war, haben aktuell Studierende der Berliner Wirtschaftsschule BSBI (www.berlinsbi.com) ermittelt. Dafür analysierten sie über 1.600 Exportschlager aus knapp 100 anerkannten Handelskategorien der Vereinten Nationen, die kein anderer Staat in gleichem Wert exportierte.

 

Klopapier, Pasta und Daunen: So viel Fernost steckt in unseren Produkten 

Auf Platz eins der Export-Kuriositäten landeten im Jahr 2018 vorgefertigte Gebäude, die China für 1,4 Milliarden Euro exportierte. Auch für die Ausfuhr tierischer Innereien war die Volksrepublik international die Nummer Eins und Nummer zwei im Vergleich der Kuriositäten (1,2 Milliarden Euro). Weltweit führend war das Reich der Mitte zudem im Handel mit Toilettenpapier: Im Jahr 2018 exportierte sie dieses im Wert von über 805 Millionen Euro. 

 

Mehr als 767 Millionen Euro erhielt das asiatische Land außerdem für den Export von Federn und Daunen. Pasta kommt ebenfalls zum Großteil aus China (613 Millionen Euro) und landet auf Platz fünf des Rankings. Für knapp 612 Millionen Euro belieferte China die Welt mit Zahnbürsten. Ebenso gehörten Trinkwasser, Eis und Schnee (knapp 603 Millionen Euro) zu den Export-Spezialitäten der Volksrepublik. 

 

Darüber hinaus zählten künstliche Bärte sowie Augenbrauen (knapp 434 Millionen Euro) zu den Top-Kuriositäten des chinesischen Außenhandels. Für frische und gekühlte Trüffel (knapp 180 Millionen Euro) war das Land ebenfalls der weltweit gefragteste Lieferant. Zudem steigerten pulverisierte Diamanten (knapp 170 Millionen Euro) den Exportumsatz.

 

Spiele, Technik und Industrie: Produktvielfalt aus China

Im Ranking der teuersten Exporte war China global als Spielzeug-Lieferant führend: Der Wert von exportierten Spielwaren belief sich den aktuellen Zahlen zufolge auf 23,6 Milliarden Euro und betrug somit über 1 Prozent aller Exporte des Landes. Es folgen Waren optischer Vorrichtungen, wie Lupen und Kaleidoskope, die chinesische Unternehmen für insgesamt mehr als 21,7 Milliarden Euro (0,9 Prozent) in die ganze Welt verkauften.

 

Auch mit diversem Computer-Zubehör, beispielsweise mit Bildschirmen und Tastaturen (2018 knapp 19 Milliarden Euro), belieferte die Volksrepublik ihre Handelspartner. Doch China ist nicht nur technisch stark aufgestellt: Schuhe und Laufsohlen (knapp 18,5 Milliarden Euro) bezogen Staaten weltweit ebenfalls aus dem Land. Damit liegen sie auf Platz vier der Exportschlager des Reichs der Mitte.

 

Die Republik versorgte die Welt ebenfalls mit Bauteilen für LED-Lichter (knapp 17 Milliarden Euro), Stromrichtern (16,6 Milliarden Euro), elektronischen Leiterplatten (über 14,1 Milliarden Euro) sowie elektrischen Lampen und Beleuchtungskörpern (12,7 Milliarden Euro). Außerdem wären Familienabende ohne chinesische Lieferungen nicht mehr dieselben, kommen doch die meisten Brett- und Gesellschaftsspiele (12,4 Milliarden Euro) aus dem Land. Diverse elektrische Maschinen und Geräte im Wert von 12,2 Milliarden Euro komplettieren die Top Ten.

 

Alexander Zeitelhack, stellvertretender Dekan der BSBI, kommentiert:

“Unter den Exportriesen nimmt China weltweit eine führende Position ein. Gerade zur Zeit der Corona-Krise könnte diese Vormachtstellung für Chinas Handelspartner kritisch werden. Unsere Analyse zeigt einmal mehr, wie wichtig chinesische Produktlieferungen sind – auch von vermeintlich kuriosen Produkten wie Toilettenpapier und Nudeln, hinter deren Lieferung wir nicht unbedingt China vermutet hätten. Wir werden weiterhin aufmerksam die durch das Coronavirus beeinflusste Lage beobachten.” 

 

Die gesamte Untersuchung finden Sie hier:

https://berlinsbi.com/de/newsroom/pressemitteilungen