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London etabliert sich als Europas Nummer eins an der Spitze der weltweiten Startup-Regionen

Silicon Valley ist auf dem ersten Platz. London und New York teilen sich den zweiten Platz. Berlin landet auf Platz 16 und fällt damit aus den Top 10.
London & Partners | 09.07.2020
London etabliert sich als Europas Nummer eins an der Spitze der weltweiten Startup-Regionen © Startup Genome
 

London  bietet laut dem Startup The Global Startup Ecosystem Report 2020 (GSER2020) besonders günstige Voraussetzungen für Startup-Erfolge: 2019 belegte die britische Hauptstadt noch zusammen mit New York den dritten Platz. In diesem Jahr verbessern sich beide Metropolen gemeinsam auf Platz zwei. Das Silicon Valley dominiert weiterhin die Rangliste, während Peking und Boston auf Platz vier und fünf rangieren. Berlin als führendes deutsches Startup-Ökosystem fällt aus den Top 10 und landet auf Rang 16, München belegt den 31. Platz. Der GSER2020 analysiert Städte und Metropolregionen auf der ganzen Welt, in denen Frühphasen-Startups die besten Entwicklungsvoraussetzungen haben, um globalen Erfolg zu erzielen. 

London klettert auf Platz zwei

Die neuesten Daten der Unternehmensberatung Startup Genome zeigen: Der Zugang zu Kapital, Investitionen und Talenten aus aller Welt hat Londons Aufstieg auf Platz zwei beflügelt. Laut den Studienergebnissen zählt die britische Hauptstadt zu den weltweit führenden Städten, um ein global führendes Unternehmen aufzubauen. Startups in London profitieren von einem hohen Grad an globaler Vernetzung mit anderen hochkarätigen Unternehmens-Ökosystemen und einem stetigen Zufluss an Kompetenz – entscheidende Faktoren, um eine globale Marktreichweite zu entwickeln. Die Stadt an der Themse dient als idealer Ausgangspunkt, um international zu wachsen und zu expandieren, da sie sowohl gut zugängliche als auch qualitativ beste Möglichkeiten der Finanzierung bietet.

Mit Talent und Vernetzung auf dem Weg zur Spitze

London profitiert von einem starken Talentpool und nimmt in Bezug auf die Verfügbarkeit und Qualität von hochqualifizierten Fachkräften, insbesondere in den Bereichen MINT und Technologie allgemein, durchgehend einen der vorderen Plätze ein. Die britische Hauptstadt ist außerdem die einzige Stadt unter den weltweit führenden fünf Technologie-Metropolen mit einem Visum-Programm für Startup-Unternehmen. Dieses wurde im Frühjahr 2019 als zusätzlicher Anreiz ins Leben gerufen. Hinzu kommt, dass London und New York in Bezug auf den Grad der Vernetzung von Unternehmen das Silicon Valley mittlerweile überholt haben. Diese Kenngröße erfasst sowohl die Anzahl der Tech-Unternehmenskooperationen als auch die Entwicklungen in der Life Sciences-Branche mit Blick auf die Markt- und Gründungsdynamik, bereitgestellte Forschungsfördermittel sowie sich im Ökosystem herausbildende F+E-Zentren. Insbesondere der Londoner Life Sciences-Sektor mit 350 Medizintechnikunternehmen und weltweit führenden Universitäten zeichnet sich durch eine intensive Vernetzung aus und entwickelt aktuell innovative Lösungen im Bereich der Spitzenforschung im Kampf gegen das Coronavirus. 

Londons Steckenpferde: Ed- und Fintech-Unternehmen

Die Bereiche Edtech und Fintech werden in dem Bericht als zwei besonders starke Technologie-Branchen hervorgehoben. Am Standort London ist seit langem eine florierende, gut vernetzte Finanzdienstleistungsökonomie etabliert. Von den im Jahr 2020 bis dato von Londoner Unternehmen akquirierten Mitteln in Höhe von vier Milliarden Dollar flossen 39 Prozent in diesen Sektor.1  Die britische Hauptstadt ist darüber hinaus Standort von mehr als 500 Unternehmen, die Lösungen im Bereich der Bildungstechnologien (Edtech) anbieten. Bis 2021 wird der britische Edtech-Sektor ein Wertschöpfungsvolumen in Höhe von voraussichtlich 4,4 Milliarden Dollar erreichen. Mit den Schulschließungen während der Corona-Pandemie haben technologiegestützte Bildungslösungen deutlich an Bedeutung gewonnen. Sie haben sich etabliert, da das öffentliche Bildungswesen bestrebt ist, sich zukunftssicher aufzustellen und fortschrittliche Technologien in die Didaktik einzubeziehen.

Deutschland mit Berlin und München im Top-40-Ranking

Deutschland ist eines der sechs Länder mit mehr als einem Startup-Ökosystem im Ranking: Berlin auf Platz 16 und München auf Platz 31. Hinzu kommen die Standorte Hamburg und Frankfurt unter den Top 100 Emerging Ecosystems, ein zusätzliches Ranking der aufstrebenden Tech-Metropolen. Dennoch muss sich Berlin zukünftig anstrengen, um mit der Spitze mitzuhalten. Während die Bundeshauptstadt 2017 noch den siebten Rang als einzige europäische Stadt neben London in den Top 10 belegte, fällt sie 2020 auf Rang 16 zurück und wird von Stockholm, Amsterdam und Paris überholt. Die Stärken Berlins liegen in der lokalen Vernetzung, was die hohe Anzahl an Tech-Unternehmenskooperationen im Ökosystem der Stadt zeigt. Außerdem zeigen sich die Kompetenzbereiche Fintech sowie KI, Big Data und Analytics als starke Teilsegmente der Stadt. Die mediane Anschubfinanzierung in Berlin ist mit 980.000 US-Dollar deutlich höher als der globale Durchschnitt von 494.000 US-Dollar sowie die Zahlen von London (650.000 US-Dollar) und New York (850.000 US-Dollar).

Die Bedeutung Asiens für Startups wächst weiter

Auch in Asien sind die Startup-Ökosysteme auf dem Vormarsch. Dabei zeichnen sich in diesem Jahr einige Metropolen wie Tokio, Seoul, Shenzhen und Delhi ab, in denen sich die Startup-Szene besonders dynamisch entwickelt. Peking hat sich unter den fünf Spitzen-Ökosystemen mittlerweile fest etabliert, während Shanghai den achten Platz einnimmt. Aus Indien schaffen es zwei Städte auf die Top 40-Liste: Bangalore auf Platz 26 und Delhi auf Platz 36, wobei sich Bangalore durch guten Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten auszeichnet und Delhi durch eine hohe Anzahl und Komplexität von Patentanmeldungen heraussticht. Die guten wirtschaftlichen Beziehungen Londons in dem rasant wachsenden asiatischen Markt verfestigen hierbei die Bedeutung der britischen Hauptstadt als Drehkreuz für eine global vernetzte Wirtschaft. Dabei ist sowohl London bevorzugtes Ziel bei den chinesischen Direktinvestitionen in und Europa als auch zweitbeliebteste Stadt bei indischen Unternehmen, die in den letzten fünf Jahren ins Ausland expandierten, basierend auf der Anzahl der Projekte.

Ausgewählte Zitatgeber:

JF Gauthier, Gründer von Startup Genome: „Der aktuelle globale Report listet die Städte auf, die das beste Umfeld für Startups und den Aufbau von globalem Erfolg bieten. Startup-Ökosysteme schneiden dann am besten ab, wenn ihre unternehmerische Gemeinschaft nicht nur offen für die globale Startup-Community ist, sondern auch tief mit ihr verbunden ist. Das trifft im Fall Londons mit Sicherheit zu, denn der Standort spielt eine zentrale Rolle innerhalb des globalen Geflechts der Startup-Ökosysteme. Dies wird nicht zuletzt dadurch deutlich, dass London innerhalb von nur acht Jahren von Platz acht auf Platz zwei der Startup-Metropolen aufgestiegen ist. Die COVID-19-Krise hat den Übergang zur digitalen Wirtschaft beschleunigt und die Unternehmen dazu veranlasst, ihre Innovationsprozesse voranzutreiben. Dies ist eine einzigartige Gelegenheit für uns alle, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um unsere ökonomische Community stärker und integrativer zu machen, damit sie die treibenden Kräfte bei der Erholung der Wirtschaft sind.“ 

Laura Citron, Geschäftsführerin von London & Partners: „Es ist großartig zu sehen, dass die Bedeutung des Londoner Startup-Ökosystems erneut Anerkennung findet. Dieses Ergebnis bestätigt auch, was wir bereits wissen: London ist ein hervorragender Ort für eine Unternehmensgründung – und um ein Unternehmen gedeihen zu lassen und zu expandieren. So viele interessante und zukunftsweisende Unternehmen haben unsere Stadt als ihren Standort gewählt und den Weg für Innovationen gewiesen. Es ist beeindruckend zu sehen, wie widerstandsfähig und kreativ sich die Wirtschaft in London in diesen schwierigen Zeiten zeigt. Ich bin überzeugt von der Zukunftsfähigkeit Londons als globaler Startup-Hub, wenn es darum geht, die Wirtschaft aus der aktuellen, durch die Pandemie verursachten Rezession zu führen. Mit ihren vorhandenen tiefen Verbindungen zu anderen bedeutenden wirtschaftlichen Zentren in der Welt sehen wir viele Chancen für unsere Stadt, mit anderen Städten Ideen auszutauschen und mit ihnen zusammenzuarbeiten.“

Peter Kecskemethy, Mitbegründer und Geschäftsführer von Kheiron Medical Technologies: „Wir haben uns für London als unseren Stammsitz entschieden, weil es hier eine große Fülle an Fachkräften und Kompetenzzentren gibt, insbesondere im Bereich innovativer technologischer Lösungen in der Gesundheitsversorgung. Dieser strategisch günstige Standort hat es uns ermöglicht, eng mit dem nationalen britischen Gesundheitsdienst NHS im gesamten Vereinigten Königreich zusammenzuarbeiten und unsere Deep-Learning-Lösung Mia zu entwickeln und zu testen. Mia als neue Technologie für das Brustscreening von Frauen könnte weltweit völlig neue Behandlungsperspektiven eröffnen. Darüber hinaus bietet unser Standort die allerbesten Voraussetzungen, um auf den internationalen Märkten zu expandieren. Die Unterstützung durch die britische Regierung und vonseiten London & Partners hat ebenfalls wesentlich dazu beigetragen, dass britische Tech-Startups Wachstumschancen haben und mit den großen globalen Tech-Firmen konkurrieren können.“