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Pandemie erschwert Suche nach Auszubildenden

Randstad-ifo-Umfrage zeigt, dass es für deutsche Unternehmen immer schwieriger wird, geeignete Auszubildende zu finden.
ifo Institut | 15.10.2021
© freepik / mindandi
 

Für deutsche Unternehmen wird es immer schwieriger, geeignete Auszubildende zu finden. Das geht aus der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung hervor. Zum Ausbildungsbeginn im September 2021 berichten 63 Prozent über Probleme bei der Suche, nach 45 Prozent im vorherigen Jahr. 14 Prozent der befragten Unternehmen konnten ihre Ausbildungsplätze zum September 2021 nicht besetzen, etwas mehr als im Jahr 2020. „Etwa die Hälfte der Industrie- und Handelsunternehmen begründen das mit unzureichenden Qualifikationen der Bewerber*innen“, sagt ifo-Forscherin Johanna Garnitz.

Nur 3 Prozent der großen Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten berichteten über unbesetzte Ausbildungsplätze. Dagegen meldeten 23 Prozent der kleineren Unternehmen bis 49 Beschäftigten von nicht besetzten Plätzen. „Insbesondere Dienstleister haben Probleme freie Ausbildungsplätze zu besetzen“, sagt Garnitz. Hier waren es 19 Prozent, in der Industrie 13 und im Handel 10. 

Hinsichtlich der theoretischen und praktischen Leistungen ihrer Auszubildenden gingen die Befragten davon aus, dass sich die Corona-Pandemie etwas negativ auswirken wird (21 Prozent). 5 Prozent rechnen mit schlechteren Leistungen. 50 Prozent erwarten die gleichen Leistungen, 15 Prozent können die Entwicklung nicht einschätzen. Nur 8 Prozent erwarten leicht bessere Leistungen. 

39 Prozent der Unternehmen gaben an, dass sich das Wohlbefinden der Auszubildenden ihrem Empfinden nach nicht veränderte. 32 Prozent berichteten allerdings von einem schlechteren Wohlbefinden. „Gerade in der jetzigen Übergangsphase von der Corona-Situation zur neuen Normalität ist es für ausbildende Betriebe wichtig, ihre Nachwuchskräfte eng zu begleiten und sensibel für ihre Belange zu sein“, betont Richard Jager, CEO von Randstad Deutschland. „So stärken sie die Bindung und vermeiden Abbrüche.“ Die Hälfte der Ausbildungsbetriebe hat verschiedene Leistungen zur Unterstützung angeboten. Davon haben 57 Prozent in die technische Ausstattung investiert. Eine persönliche Sprechstunde haben 40 Prozent ihren Auszubildenden angeboten. Besonders die Dienstleister haben das persönliche Gespräch gesucht. Mentorenprogramme bzw. Coaching haben ein Viertel der hilfestellenden Betriebe eingeführt.