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Mehr als Dreiviertel aller Verbraucher von CSR-Bemühungen der Unternehmen enttäuscht

Knapp Zweidrittel der Konsumenten sind bereit, ihre Beziehung zu einer Marke, die Nachhaltigkeit und soziale Initiativen nicht ernst nimmt, zu beenden
Mehr als Dreiviertel aller Verbraucher von CSR-Bemühungen der Unternehmen enttäuscht © Freepik / jcomp
 

Laut der neuen Studie „No Planet B“ von Oracle und dem Marktforschungsinstitut Savanta fordern Menschen auf der ganzen Welt mehr Fortschritte in Bezug auf Nachhaltigkeits- und soziale Bemühungen. Sie erwarten von Unternehmen, dass sie sich verstärkt dafür engagieren. Im Rahmen der global durchgeführten Erhebung wurden unter anderem mehr als 1.000 Verbraucher und Führungskräfte in Deutschland befragt. Das einhellige Ergebnis: Die Umfrageteilnehmer global und in Deutschland haben den mangelnden Fortschritt der Gesellschaft in den Bereichen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung satt. Sie verlangen von Unternehmen ihre Worte in Taten umzusetzen und glauben, dass Technologie Unternehmen dabei helfen kann, dort erfolgreich zu sein, wo Menschen versagt haben.

Deutsche fordern von Unternehmen stärkere Bemühungen bei Nachhaltigkeit und sozialem Engagement

Die Ereignisse der letzten zwei Jahre haben die Anstrengungen im Bereich Nachhaltigkeit und soziale Aktivitäten ins Rampenlicht gerückt. Menschen weltweit kritisieren den mangelnden Fortschritt und wünschen sich von Unternehmen, sich mehr zu engagieren.

  • 90 Prozent der Deutschen halten Nachhaltigkeits- und soziale Faktoren für wichtiger denn je und 74 Prozent gaben an, dass die Ereignisse der letzten zwei Jahre sie veranlasst haben, ihr Verhalten zu ändern.
  • 93 Prozent glauben, dass die Gesellschaft nicht genug Fortschritt gemacht hat. 41 Prozent führen dies darauf zurück, dass die Menschen zu sehr mit anderen Prioritäten beschäftigt sind. 39 Prozent sind der Meinung, dass die Menschen zu faul oder egoistisch sind, dabei zu helfen, den Planeten zu retten. Und 30 Prozent glauben, dass der mangelnde Fortschritt von einer stärkeren Betonung kurzfristiger Gewinne gegenüber langfristigen Vorteilen herrührt.
  • 35 Prozent glauben, dass Unternehmen die besseren Voraussetzungen haben, sinnvollere Veränderungen in Bezug auf Nachhaltigkeits- und soziale Faktoren vornehmen zu können, als Einzelpersonen oder Regierungen.
  • 77 Prozent sind frustriert und haben den geringen Fortschritt von Unternehmen satt und 89 Prozent sind der Meinung, dass es nicht ausreicht, wenn Betriebe kommunizieren, dass sie ESG- (Umwelt, Soziales und Governance) Ziele priorisieren – sie wollen Taten und Nachweise.
  • 73 Prozent glauben, dass Unternehmen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei Nachhaltigkeits- und sozialen Zielen besser vorankämen und 59 Prozent sind sogar der Meinung, dass KI dort erfolgreich sein werde, wo Menschen versagt haben.

Menschliche Vorurteile und betriebliche Herausforderungen halten Unternehmen zurück

Führungskräfte wissen, dass Nachhaltigkeitsbemühungen und soziale Initiativen für den Unternehmenserfolg von entscheidender Bedeutung sind, und vertrauen sogar auf KI anstatt auf Menschen allein, um diese voranzutreiben:

  • 92 Prozent glauben, dass Nachhaltigkeit und ESG-Programme für den Erfolg ihrer Organisationen von entscheidender Bedeutung sind. Laut der befragten Führungskräfte sind die drei wichtigsten Vorteile: Stärkung der Marke (34 Prozent), Gewinnung neuer Kunden (34 Prozent) und die Steigerung der Produktivität (31 Prozent).
  • Fast alle deutschen Führungskräfte (88 Prozent) stehen bei der Umsetzung von ESG-Initiativen vor hohen Hürden. Zu den meistgenannten Herausforderungen gehören das Einholen von ESG-Metriken von Partnern und Drittanbietern (29 Prozent), Schwierigkeit beim Messen der Fortschritte (24 Prozent) und zeitaufwendige manuelle Berichtsprozesse (24 Prozent).
  • 94 Prozent der deutschen Manager geben zu, dass menschliche Vorurteile und Emotionen oft vom tatsächlichen Ziel ablenken, und 84 Prozent glauben, dass Unternehmen, die Technologie nutzen, um nachhaltige Geschäftspraktiken voranzutreiben, langfristig erfolgreich sein werden.
  • 93 Prozent der Entscheider würden eher einer KI als einem Menschen vertrauen, um Entscheidungen bezüglich Nachhaltigkeits- und sozialen Bemühungen zu treffen. Sie glauben, dass sie besser darin ist, rationale und unvoreingenommene Entscheidungen zu treffen (37 Prozent), zukünftige Ergebnisse basierend auf Metriken und vorangegangene Leistung vorherzusagen (31 Prozent) und verschiedene Arten von Daten fehlerfrei zu erfassen (25 Prozent).
  • Manager sind aber auch der Meinung, dass Menschen immer noch wichtig für den Erfolg von Nachhaltigkeits- und sozialen Initiativen sind. Sie könnten besser mit Veränderungen umgehen (35 Prozent), kontextbezogene strategische Entscheidungen treffen (32 Prozent), andere über entscheidungsrelevante Informationen aufklären (32 Prozent) und Änderungen auf der Grundlage von Feedback von Stakeholdern effektiver umsetzen (31 Prozent).

Deutsche wollen mit Unternehmen brechen, die ESG-Ziele nicht ernsthaft verfolgen

 Unternehmen sind gefordert, Nachhaltigkeits- und soziale Belange zu priorisieren und darüber nachzudenken, wie sie mithilfe von Technologie mehr bewirken können – oder sie riskieren schwerwiegende Folgen.

  • 90 Prozent der Konsumenten wünschen sich größere Fortschritte bei sozialen und nachhaltigen Faktoren, um den Planeten für zukünftige Generationen zu retten (45 Prozent), eine gesündere Lebensweise zu etablieren (43 Prozent) und um zu einer gerechten Welt beizutragen (38 Prozent).
  • 65 Prozent aller Deutschen wären bereit, ihre Beziehung zu einer Marke zu beenden, die Nachhaltigkeits- und soziale Initiativen auf die leichte Schulter nimmt, und 59 Prozent der Befragten würden sogar ihr aktuelles Unternehmen verlassen, um für eine Marke zu arbeiten, die sich stärker auf diese Bemühungen konzentriert.
  • Wenn Organisationen die Fortschritte, die sie in Umwelt- und Sozialfragen machen, deutlich nachweisen können, wären Menschen bereitwilliger, einen Aufpreis für ihre Produkte und Dienstleistungen zu zahlen (83 Prozent), in sie zu investieren (76 Prozent) und für sie zu arbeiten (77 Prozent).
  • Die deutschen Führungskräfte sind sich der Bedeutung und Dringlichkeit bewusst. 92 Prozent glauben, dass Nachhaltigkeits- und Gesellschaftsmetriken verwendet werden sollten, um traditionelle Geschäftszahlen mitzuteilen, und 84 Prozent möchten sogar ihre Investitionen in Nachhaltigkeit erhöhen.

 

„Die Ereignisse der letzten zwei Jahre haben Nachhaltigkeits- und soziale Initiativen unter die Lupe genommen – und Menschen fordern materielle Veränderungen. Obwohl es Herausforderungen gibt, diese Probleme anzugehen, haben Unternehmen eine enorme Chance, die Welt zum Besseren zu verändern“, sagt Pamela Rucker, CIO Advisor und Dozentin für Harvard Professional Development. „Die Ergebnisse zeigen, dass Menschen eher mit Organisationen Geschäfte machen und für sie arbeiten, die verantwortungsbewusst gegenüber unserer Gesellschaft und der Umwelt handeln. Dies ist ein günstiger Zeitpunkt. Nicht nur das Denken, sondern auch die Technologie hat sich weiterentwickelt und kann eine wichtige Rolle spielen, um viele der Hindernisse zu überwinden, die den Fortschritt aufgehalten haben.“

„Es war noch nie so wichtig für Unternehmen, in Nachhaltigkeits- und ESG-Initiativen zu investieren, da die Menschen nicht nur davon hören möchten – sie suchen nach entschlossenen Maßnahmen und fordern mehr Transparenz und greifbare Ergebnisse“, sagt Jürgen Lindner, Senior Vice President und CMO, Global Marketing SaaS bei Oracle. „Führungskräfte verstehen die Bedeutung, gehen jedoch oft fälschlicherweise davon aus, dass sie entweder dem Gewinn oder der Nachhaltigkeit Priorität einräumen müssen. Die Wahrheit ist, dass dies kein Nullsummenspiel ist. Die Technologie, die alle Hindernisse für ESG-Bemühungen beseitigen kann, ist jetzt verfügbar und Organisationen, die dies richtig machen, können nicht nur ihre Gemeinden und die Umwelt unterstützen, sondern auch erhebliche Umsatzsteigerungen, Kosteneinsparungen und andere Vorteile erzielen, die sich wiederum auf das Geschäftsergebnis auswirken.“

Den vollständigen Bericht mit globalen Ergebnissen finden Sie unter: www.oracle.com/noplanetb

 

Methodik

Die Forschungsergebnisse basieren auf einer Umfrage, die von Savanta, Inc. zwischen dem 25. Februar und dem 14. März 2022 mit 11.005 globalen Befragten aus 15 Ländern (USA, Großbritannien, Deutschland, Niederlande, Frankreich, China, Indien, Australien, Japan, Singapur, Südafrika, Vereinigte Arabische Emirate, Saudi-Arabien, Brasilien und Mexiko) durchgeführt wurde. Die Umfrage untersuchte Einstellungen und Verhaltensweisen von Verbrauchern und Führungskräften in Bezug auf Nachhaltigkeits- und soziale Bemühungen sowie die Rolle und Erwartungen hinsichtlich künstlicher Intelligenz (KI) und Robotern in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance (ESG).