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Auswirkungen des aktuellen Krisengeschehens im Werbegeschäft spürbar

Umsätze der Audio- und audiovisuellen Medien in Deutschland 2022 erstmals über 15 Milliarden Euro.
Auswirkungen des aktuellen Krisengeschehens im Werbegeschäft spürbar © freepik / ijeab
 

Audio- und audiovisuelle Medien erreichen Tag für Tag ein Millionenpublikum in Deutschland und werden intensiver denn je genutzt. Dies spiegelt sich auch in der wirtschaftlichen Entwicklung der Branche wider. Die Gesamtumsätze der audiovisuellen Medien werden im laufenden Jahr voraussichtlich mit einem leichten Wachstum von 2,5 Prozent erstmals die 15-Milliarden-Euro-Marke (Vorjahr: 14,8 Milliarden Euro) überschreiten. Hierzu tragen insbesondere die Abo- und Werbeerlöse im Bereich der Audio- und Video-Streamingangebote bei, während in der Radio- und TV-Werbung Auswirkungen der angespannten gesamtwirtschaftlichen Lage festzustellen sind. Für die Netto-Werbeumsätze aller audiovisuellen Medien Radio-, TV- und Werbung in gestreamten Audio- und Videoangeboten erwartet der VAUNET im laufenden Jahr einen Rückgang von 2,2 Prozent. Von dieser negativen Entwicklung sind das Fernsehen mit einem voraussichtlichen Werbeumsatzrückgang von 6 Prozent und das Radio von 3 Prozent betroffen. Gleichzeitig werden die Werbeumsätze im Streamingmarkt weiter zweistellig wachsen, aber die Rückgänge in der linearen Werbung nicht kompensieren. Dies ergibt sich aus der heute vom VAUNET, dem Spitzenverband der privaten Medien, in Berlin vorgestellten Umsatzstatistik 2021 sowie Prognose 2022 zum deutschen Medienmarkt.

Frank Giersberg, Geschäftsführer des VAUNET: Die aktuellen Umsatzzahlen der Audio- und audiovisuellen Medien belegen die hohe wirtschaftliche und gesellschaftliche Relevanz der Branche. Sie zeigen aber auch Abhängigkeiten von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und lassen im Bereich der Werberefinanzierung Auswirkungen von Inflation und erwarteter Rezession erkennen. In dieser Situation sind die privaten Medien mehr denn je auf einen regulatorisch fair ausbalancierteren Wettbewerb mit den beitragsfinanzierten Angeboten des öffentlich rechtlichen Rundfunks sowie gegenüber globalen Tech-Plattformen angewiesen. Unabhängig davon muss aktuell sichergestellt werden, dass die Energieversorgung der Audio- und audiovisuellen Medien als Teil der kritischen Infrastruktur im Falle von Versorgungsengpässen mit hoher Priorität abgesichert wird.“

Prognose kumulierte Werbeumsätze 2022

Die Audio- und audiovisuellen Werbeumsätze in Deutschland werden laut VAUNET-Prognose 2022 insgesamt 6,14 Milliarden Euro betragen das entspricht einem Rückgang von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Werbeumsätze im Radio und Audiostreaming 2022

Für das Gesamtjahr 2022 prognostiziert der VAUNET für die Audiowerbung insgesamt einen Rückgang der Netto-Umsätze von 1,7 Prozent auf rund 778 Millionen Euro. Dabei wird für die Radiowerbung mit einem Umsatzrückgang von 3 Prozent auf rund 686 Millionen Euro gerechnet. Bei der Werbung in Audio Streamingangeboten wird (auf deutlich niedrigerem Niveau) ein Umsatzwachstum von 10 Prozent auf rund 92 Millionen Euro prognostiziert.

Werbeumsätze im Fernsehen und Videostreaming 2022

Für das laufende Jahr 2022 erwartet der VAUNET im Segment der Bewegtbildwerbung insgesamt einen Rückgang der Netto-Werbeumsätze von 2,3 Prozent auf rund 5,36 Milliarden Euro. Für die Fernsehwerbung wird dabei mit einem Rückgang von 6 Prozent auf rund 4,08 Milliarden Euro gerechnet. Für den Bereich der Instream-Videowerbung rechnet der Verband hingegen mit weiterem Umsatzwachstum von 12 Prozent auf rund 1,28 Milliarden Euro.

Umsätze aus Pay-Angeboten und Teleshopping 2022

Laut VAUNET-Prognose werden die Umsätze mit Bezahlinhalten im laufenden Jahr 2022 voraussichtlich um 8,2 Prozent auf rund 6,73 Milliarden Euro ansteigen. Für den Bereich Pay-TV wird mit einer leicht positiven Entwicklung von 1 Prozent auf rund 2,25 Milliarden Euro gerechnet. Paid-Video-on-Demand wächst voraussichtlich um 13 Prozent auf rund 2,81 Milliarden Euro und die Erlöse aus Audio Abrufangeboten um 11 Prozent auf rund 1,67 Milliarden Euro. Für Teleshopping wird stabil mit einem Umsatzvolumen von rund 2,3 Milliarden Euro gerechnet.