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Bundesbürger träfe finanzieller Notfall unvorbereitet

Studie von TNS Infratest zur finanziellen Notfallversorgung
Kantar | 17.12.2009
München / Bielefeld, 17. Dezember 2009 - Die Bundesbürger rechnen kaum mit einem finanziellen Notfall und sind im Eintrittsfall auch schlecht darauf vorbereitet. 54 Prozent der Befragten können nach eigener Aussage eine Geldsumme in Höhe von 1.500 Euro für eine unerwartete Ausgabe nicht binnen eines Monats aufbringen. Allerdings geht die Mehrheit (57 Prozent) auch nicht davon aus, dass ein solcher Fall überhaupt in den nächsten vier Wochen eintreten könnte. Lediglich sieben Prozent rechnen ernsthaft mit einem finanziellen Notfall binnen kürzester Zeit. Dies sind die Kernergebnisse einer Mehrländer-Studie* von TNS zum Thema „Risikobewertung und Risikobewusstsein in privaten Haushalten in Zeiten der Krise“. Die Studie wurde vom Marktforschungsunternehmen TNS in Kooperation mit US-Forschern der Harvard Business School (Cambridge, Massachusetts / USA) und des Dartmouth College (Hanover, New Hampshire / USA) entwickelt. In Deutschland wurden dafür im Zeitraum vom 18. bis 21. Juni 2009 insgesamt 1.107 Personen von TNS Infratest online befragt.



Sogar 25 Prozent der Verdiener mit einem Jahres-Nettoeinkommen von mehr als 60.000 Euro glauben nicht, diese Geldsumme aufbringen zu können. Vor allem die mittleren Altersjahrgänge zwischen 25 und 45 Jahren sind sich sicher oder vermuten stark, auf soviel Geld im Ernstfall nicht kurzfristig zurückgreifen zu können.



Bei der Geldbeschaffung für den Notfall wäre ein Rückgriff auf die eigenen Ersparnisse für 52 Prozent die erste Wahl. 32 Prozent würden in der Familie und elf Prozent im Freundeskreis um finanzielle Unterstützung bitten. Wertgegenstände aus dem eigenen Besitz zu verkaufen, käme für elf Prozent für den „Notgroschen“ in Betracht – solange es nicht das Eigenheim oder die Eigentumswohnung betrifft. 14 Prozent würden ihren Arbeitgeber darum ersuchen wollen, Überstunden machen zu können oder sogar einen zweiten Job annehmen.



Die nähere Betrachtung zeigt, dass der zuversichtliche Typ überproportional zu den eigenen Ersparnissen greift. Weniger zuversichtliche Menschen suchen dagegen eher innerhalb der Familie oder im Freundeskreis nach Unterstützung. Möglicherweise resultiert die Zuversicht gerade aus den Rücklagen, deren Mangel im eigenen sozialen Netzwerk anfragen lässt. Diese Menschen würden – oder müssten – auch in stärkerem Maße Überstunden machen, sich einen Zweitjob suchen oder Wertgegenstände aus dem Haushalt verkaufen.



„Vorsorge und das klassische Sparen sind immer noch dringend notwendig. Auch wenn dies nur geringe Zinserträge bringt, so verschaffen finanzielle Rücklagen doch das nötige Ruhepolster gerade in schwierigen Zeiten“, sagt Bernhard Keller, Director Finanzmarktforschung bei TNS Infratest.





*Die Studie wurde von den jeweiligen TNS-Landesgesellschaften mit insgesamt 14.639 Interviews in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Luxemburg, Niederlande, Portugal, Kanada, USA, Mexiko, Argentinien, Singapur und Hong Kong durchgeführt.



Die Presseinformation als PDF-Datei finden Sie auf unserer Website: http://www.tns-infratest.com/presse





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