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Bytes statt Papier: Banken forcieren Einsatz elektronischer Rechnungen

Die Banken in Europa wollen den Einsatz elektronischer Rechnungen (E-Invoicing) bei ihren Firmenkunden weiter ausbauen. Zusätzliche Impulse versprechen sich die Institute von der nächsten SEPA-Stufe mit dem Start des SEPA-Lastschriftverfahrens am 1. November 2009. Die Umsetzung länderübergreifender einheitlicher Standards wird dadurch signifikant erleichtert. Rechnungsdaten müssen beispielsweise nicht mehr für unterschiedliche Zahlungsformate aufbereitet werden. So reduziert sich der Aufwand für die Einführung durchgängig elektronischer Rechnungsprozesse bei Banken und Unternehmen erheblich, ergibt eine aktuelle Markteinschätzung von Steria Mummert Consulting.

Elektronische und automatisierte Abläufe zur Rechnungsverarbeitung erlauben Unternehmen Kostensenkungen von rund 70 Prozent, verglichen mit traditionellen papierbasierten Verfahren. „Die Haupteinsparpotenziale für Unternehmen liegen allerdings nicht in der bloßen Umstellung von der Papierrechnung auf die elektronische Variante“, so Jens Lüneberg, verantwortlich für den Zahlungsverkehr bei Steria Mummert Consulting. „Die meisten Kosten lassen sich einsparen, wenn durch E-Invoicing der komplette Abrechnungsprozess effizienter gestaltet wird – von der Rechnungserstellung über den automatischen Versand bis zum Bezahlen per Electronic Banking.“

Der Markt für E-Invoicing-Dienste wird umkämpft sein. Banken profitieren vor allem von ihrem Markt-Know-how gegenüber anderen Anbietern. Zudem besitzen sie aufgrund der vorhandenen Kunden- und IT-Netzwerke signifikante Vorteile gegenüber Zahlungsdienstleistern aus dem Nichtbankensektor. Im Rahmen der Kontoführung sind die Institute besser in der Lage, Firmenkunden einen durchgehenden Rundumservice anzubieten, der nicht nur die Rechnungserstellung enthält, sondern gleichzeitig die Zahlungsregulierung, das Mahnwesen und das Liquiditätsmanagement.

Durch den Ausbau neuer Dienste im Zahlungsverkehr hofft die europäische Bankengemeinschaft, Einbußen im Transaktionsgeschäft abzufedern. Denn mit der Umsetzung der PSD und von SEPA fallen wichtige Einnahmequellen weg, unter anderem durch Gebührensenkungen und die schnellere Wertstellung von Zahlungen. E-Invoicing ist dagegen ein Wachstumsmarkt. Immer mehr Unternehmen erkennen, dass sich durch die Umstellung enorme Kosten einsparen lassen. Der Marktanteil elektronischer Rechnungen am Gesamtvolumen beträgt derzeit zwar nur fünf Prozent. Allerdings stieg die Zahl der Firmen, die 2008 Rechnungen auf elektronischem Wege nutzten, um rund 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr.



Kontakt:
Jörg Forthmann
Faktenkontor
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de