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DJV-Preis der Pressefreiheit geht an Marco Travaglio

Berlin, 24.02.2009 - Den diesjährigen Preis der Pressefreiheit des Deutschen Journalisten-Verbandes erhält der italienische Journalist und Buchautor Marco Travaglio. Das beschloss der siebenköpfige DJV-Bundesvorstand. "Wir zeichnen mit Marco Travaglio einen mutigen und kritischen Kollegen aus, der sich gegen alle Widerstände mit Engagement für die Pressefreiheit in Italien einsetzt", begründete DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken die Entscheidung. Travaglio prangere immer wieder öffentlich die Versuche italienischer Politiker, allen voran Silvio Berlusconi, an, die Medien in ihrem Sinne zu beeinflussen und kritische Berichterstattung zu verhindern. Seine Kritik habe auch den Zweck, die italienischen Berufskollegen zu ermuntern, nicht zu ihren eigenen Zensoren zu werden. "Der DJV-Preis der Pressefreiheit ist die angemessene Auszeichnung für Marco Travaglio", sagte Konken. "Er soll darüber hinaus den Journalistinnen und Journalisten in Italien Mut machen, ihre Wächterfunktion auszuüben und sich nicht einschüchtern zu lassen."

Der mit 7.500 Euro dotierte DJV-Preis der Pressefreiheit wird Marco Travaglio am 28. April um 18.30 Uhr im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin verliehen. Pressevertreter sind zu der Preisverleihung herzlich eingeladen.

Mit dem Preis ehrt der DJV Persönlichkeiten oder Institutionen, die sich unter Inkaufnahme persönlicher Repressalien für den Erhalt und den Ausbau der Preisfreiheit einsetzen. Frühere Preisträger waren der serbische Journalist Miroslav Filipovic, die russische Journalistin Olga Kitowa und die Redaktion der Berliner Zeitung. Filipovic hatte die Auszeichnung für seine Aufdeckung serbischer Kriegsverbrechen im Kosovo erhalten, Kitowa wurde für ihren zähen Kampf gegen die Korruption in Russland geehrt und die Redaktion der Berliner Zeitung für ihr Engagement um die innere Pressefreiheit und die redaktionelle Unabhängigkeit im Rahmen der Übernahme des Verlags durch die Mecom Group.


Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Hendrik Zörner

Bei Rückfragen:
Tel. 030/72 62 79 20
Fax 030/726 27 92 13
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