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Gesundheitskarte spart jährlich 500 Millionen Euro ein

BITKOM unterstreicht Potenziale der Gesundheitskarte / Patienten bekommen besseren Zugriff auf ihre Krankendaten
BITKOM | 19.07.2006
Berlin, 19. Juli 2006: Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) hat heute in Berlin die Bedeutung der elektronischen Gesundheitskarte unterstrichen. Nach einer Studie der Spitzenorganisationen im Gesundheitswesen lassen sich mit der Gesundheitskarte jährlich über 500 Millionen Euro einsparen. "In einem Gesundheitssystem, das unter der Ausgabenlast leidet, müssen solche Einsparpotenziale konsequent genutzt werden", sagte BITKOM-Vizepräsident Jörg Menno Harms.


Die neue Gesundheitskarte wird in den kommenden Jahren schrittweise an alle Versicherten in Deutschland ausgegeben. Mit ihr lassen sich unter anderem Rezepte elektronisch ausstellen und schwere Erkrankungen erfassen. So können die Gefahren von Wechselwirkungen zwischen Medikamenten besser beherrscht und tragische Fälle wie der Lipobay-Skandal vermieden werden. Es geht gleichermaßen darum, Effizienz wie Transparenz im Gesundheitswesen zu erhöhen. In diesem Sinne wird die Gesundheitskarte die medizinische Versorgung verbessern.


Mit der elektronischen Gesundheitskarte wird der Patient gleichzeitig erstmals Herr seiner eigenen Daten. Er kann Informationen löschen und er kann nachverfolgen, welche Personen Zugriff auf die Daten hatten. Das sind deutlich mehr Rechte als die, die dem Patienten derzeit in der Praxis zustehen. Wer kann heute schon als Patient die Akten des behandelnden Arztes einsehen?


Die Industrie hat inzwischen beachtliche Vorarbeiten für die Gesundheitskarte geleistet. Ihre Vorinvestitionen belaufen sich auf mindestens 50 Millionen Euro. Über 200 Technikexperten helfen darüber hinaus bei der Entwicklung von technologischen Standards für die Gesundheitskarte. Ohne Beteiligung der Wirtschaft an den Vorbereitungen wäre das Projekt nicht so weit wie es heute ist.


Auch in anderen Ländern laufen intensive Vorbereitungen für Telematik-Anwendungen im Gesundheitswesen. Für die deutsche Wirtschaft ist die Einführung der Gesundheitskarte damit mit hohen Chancen verbunden. Harms: "Drücken wir jetzt aufs Tempo, können wir die Grundlagen für ein Vorzeigeprojekt mit Weltmarktpotenzial legen sowie Qualität und Produktivität im Gesundheitswesen nachhaltig verbessern."


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Pressesprecher Public Sector & Neue Märkte
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