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Kleinere Hightech-Unternehmen finden leichter Kapital

Branchen-Umfrage: Zugang zu Krediten ist einfacher geworden / Eigenkapitalquote der ITK-Mittelständler steigt auf 37 Prozent
BITKOM | 17.10.2007
Berlin, 17. Oktober 2007

Der Hightech-Mittelstand hat dieses Jahr bessere Bedingungen bei der Unternehmensfinanzierung. Das zeigt die neue Umfrage der KfW-Bankengruppe und des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM). „Etliche aufstrebende Firmen bekommen heute schneller Kredite für ihr weiteres Wachstum“, analysiert BITKOM-Vizepräsident Heinz Paul Bonn. 20 Prozent der kleinen und mittleren ITK-Unternehmen geben an, dass der Zugang zu Krediten einfacher geworden ist – im Vorjahr sagten das nur 13 Prozent. Konstante Kreditchancen melden 59 Prozent der Hightech-Mittelständler, und weitere 20 Prozent sprechen von schwierigeren Bedingungen.

Von Hürden bei der Kreditvergabe berichten vor allem sehr kleine Unternehmen. Jeder vierte Hightech-Mittelständler unter einer Million Euro Umsatz nennt als Gründe die gestiegenen Anforderungen an Kreditsicherheit und Dokumentation. Mit Sicherheiten tun sich vor allem Start-ups schwer. Etablierte Mittelständler scheuen sich dagegen noch oft, den Banken ihre Geschäftszahlen offen zu legen. „Ohne fundierte Bilanzinformationen gibt es heute kaum mehr Kredite“, gibt BITKOM-Mittelstandssprecher Bonn zu bedenken. Fast jedes zweite Unternehmen gab in der Umfrage an, die Rating-Kriterien der Banken nicht zu kennen.

Besonders erfreulich ist dagegen ein anderes Ergebnis der Umfrage von BITKOM und KfW: Die Eigenkapitalquote der Hightech-Mittelständler liegt im Schnitt bei 37 Prozent. Das ist ein Plus von fünf Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr, und viele Firmen wollen hier weiter zulegen.

Die Unternehmensfinanzierung ist ein Schwerpunkt des Mittelstandsprogramms 2008, das der BITKOM in Berlin vorgestellt hat. „Auch kleine Unternehmen müssen günstige Kredite bekommen, wenn sie gute Zahlen vorweisen können“, nennt Vizepräsident Bonn eine Kernforderung. Ein weiteres Ziel sei, neue Finanzierungsinstrumente wie Beteiligungskapital zu fördern. „Ein umfassendes Private-Equity-Gesetz muss hier die richtigen Anreize für Investoren setzen“, so Bonn. Ein einfacheres Steuersystem, Bürokratieabbau sowie ein besserer Zugang zu Forschungsförderung und öffentlichen Aufträgen sind weitere Mittelstands-Forderungen des BITKOM.

Eine Wachstumsbremse bleibt bei vielen Unternehmen fehlender Nachwuchs. „Für 60 Prozent der ITK-Mittelständler ist der Fachkräftemangel ein großes oder sehr großes Problem“, erklärt Heinz Paul Bonn. Der BITKOM fordert deshalb, einschlägige Studiengänge insbesondere in der Informatik und Ingenieurwissenschaften attraktiver und praxisnäher zu gestalten. Auch müssten die Hürden für ausländische Spitzenkräfte gesenkt werden. „Wir brauchen beides – eine bessere Ausbildung in Deutschland und eine gesteuerte Zuwanderung von Spezialisten.“

Die Finanzierungs-Umfrage und das BITKOM-Mittelstandsprogramm sind im Internet unter folgenden Adressen verfügbar:
http://www.bitkom.org/de/mittelstand/41803.aspx
http://www.bitkom.org/de/mittelstand/40694_29540.aspx

Ansprechpartner
Christian Spahr
Pressesprecher Telekommunikation & Recht
+49. 30. 27576-112
Fax +49. 30. 27576-400
c.spahr@bitkom.org

Dr. Jens Mundhenke
Bereichsleiter Mittelstand und Start-ups
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j.mundhenke@bitkom.org

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