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Studie: Offensive Depotbanken gewinnen Marktanteile in 2010

Depotbanken mit einer aktiven Vertriebsstrategie steigerten ihr Fondsvermögen 2010 durchschnittlich um fast 20 Prozent
Depotbanken, also Kreditinstitute bei denen die Sondervermögen von Investmentfonds in Wertpapierdepots hinterlegt werden, sind mit einer offensiven Marktstrategie zunehmend erfolgreich. So steigerten Depotbanken mit einer aktiven Vertriebsstrategie ihr Fondsvermögen 2010 durchschnittlich um fast 20 Prozent, während defensive Anbieter sieben Prozent verloren. Vor zwei Jahren hatte der aktive oder passive Marktauftritt noch keine nennenswerten Unterschiede im Geschäftserfolg erkennen lassen. Das ist ein Ergebnis der Depotbankstudie 2010 von Steria Mummert Consulting.

Die wichtigsten Stellschrauben im Wettbewerb sehen die Institute dabei in der Fachkompetenz ihrer Mitarbeiter, festen Ansprechpartnern und einem überzeugenden Bekenntnis, die Depotbankfunktion für ihre Mandate langfristig wahrzunehmen. Bei diesem Umfrageergebnis fällt auf, dass Depotbanken ihren Schwerpunkt nicht zu einseitig auf günstige Preise legen sollten. Denn das Kostenargument wird erst an vierter Stelle als entscheidendes Kriterium für die Wettbewerbsfähigkeit genannt. Interessant ist zudem die Erkenntnis, dass sich eine Verbesserung der Wettbewerbsposition offenbar nicht durch besondere Zusatzservices steigern lässt. Dieses Kriterium rangiert in der aktuellen Befragung auf dem vorletzten Platz. Damit bestätigt sich der bereits vor zwei Jahren gemachte Befund aus der letzten Steria Mummert Consulting-Depotbankstudie, demnach sich besondere Dienste nicht signifikant auf Zusatzgeschäfte ausgewirkt haben.

„Bei dem Vergleich aller Wettbewerbskriterien fällt die überragende Bedeutung der Mitarbeiter für das Depotbankgeschäft ins Auge“, sagt Markus Gehwald, Studienleiter von Steria Mummert Consulting. „Fachkompetenz und Serviceorientierung der Belegschaft werden dabei als die entscheidenden direkten Kriterien für den Erfolg beim Kunden gesehen. Die technische Ausstattung wirkt nach Überzeugung der Experten dagegen auf die operative Effizienz und damit indirekt über den Preis auf die Wettbewerbsfähigkeit der Depotbanken“, so Gehwald.

Hintergrundinformationen
An der Studie zum deutschen Depotbankmarkt 2010 von Steria Mummert Consulting haben 14 der Top 15 deutschen Depotbanken gemessen an Assets under Administration teilgenommen. Die Untersuchung wurde zum vierten Mal in Folge durchgeführt und zeichnet seit 2004 im Zwei-Jahres-Rhythmus einen repräsentativen Querschnitt zur Branchenentwicklung nach.