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Telekomkonzerne brauchen Erfindergeist von Google, Apple & Co.

Netzbetreiber schaffen nicht das Innovationstempo von branchenfremden Angreifern
Gunnar Sohn | 12.11.2008
Hamburg/Düsseldorf, 31. Oktober 2008, www.ne-na.de - Nur mit dem Erfindergeist von Google, Apple & Co. könnten Telekomkonzerne das Internet auf das Handy bringen, meint das Manager Magazin http://www.manager-magazin.de in der November-Ausgabe. „Alles scheint möglich in der Branche der Telekomanbieter. Aber nur eines ist gewiss: Die Zunft befindet sich mitten in einer Zeitenwende. Seit es technisch möglich ist, mit dem Handy in Höchstgeschwindigkeit durch das Internet zu surfen, drängen neue Rivalen ins Stammgeschäft“, so das Manager Magazin. Schmächtige wie Magnus Forsbrand, der mit myZen eine intuitiv bedienbare Oberfläche entwickelt hat, um datenfressende Online-Netzwerke problemlos auf mobile Endgeräte zu bringen. Oder mächtige Konzerne wie Apple mit seinem iPhone oder Google mit dem Betriebssystem Android.



„Das Problem der Telekom-Manager: Sie kommen mit dem Innovationstempo kaum noch mit“, schreibt das Manager Magazin. Ihr Heil suchen die TK-Konzerne deshalb in Partnerschaften. Alles selbst zu erfinden, zu vermarkten und den Umsatz alleine einzufahren, funktioniere schon lange nicht mehr. Ein Unternehmen, das nicht begreift, dass auch ein Branchenfremder das eigene Geschäftsmodell angreifen könne, habe schon verloren. „Ist eine Partnerschaft besiegelt, gilt es, die eigene Innovationskraft zu verstärken – anstatt sie zu verlieren. Hier lässt sich vom finnischen Nokia-Konzern lernen, der sich immer wieder neue erfindet. Einst Fabrikant von Gummistiefeln, ist Nokia heute der weltweit größte Mobilfunkhersteller. Und jetzt wollen die Skandinavier auch noch führender Lieferant von Musik, Landkarten oder Spielen im Internet werden“, führt das Manager Magazin aus.



E-Plus-Chef Thorsten Dirks setze auf die Rekrutierung von branchenfremden Mitarbeitern, um von den Künsten echter Markenzauberer zu lernen. Gefragt seien vor allem Konsumgüterexperten. „Das ist ein sinnvoller Weg. Die Mobilfunker können von der Konsumgüterindustrie lernen, wie man in gesättigten Märkten profitabel bleibt und nicht nur im Verdrängungswettbewerb über den Preis seine Marktanteile sichert. Bislang ist es den Netzbetreibern nicht gelungen, Marken aufzubauen, für die ihre Kunden bereit wären, einen Premium-Preis zu zahlen. Ein Grund mag sein, dass die Marktforschungsabteilungen der TK-Unternehmen eher ein Schattendasein fristen – im Gegensatz zu Markenartiklern oder Großbanken“, vermutet Bernhard Steimel, Chef der Unternehmensberatung Mind Business http://www.mind-consult.net, im Gespräch mit NeueNachricht http://www.ne-na.de.



Zudem sollten die Mobilfunker stärker ihre Netze für fremde Dienste öffnen, empfiehlt Omar Khorshed, Vorstandschef der Düsseldorfer acoreus AG http://www.acoreus.de: „Man kann das gut mit dem Internet vergleichen. Jeder kann anbieten was er will. Er kann seine Angebote verkaufen oder kostenlos vertreiben. Die Herausforderung liegt für die Mobilfunkbranche darin, technische Standards zu etablieren: Wie kann ich Mehrwertdienste auf möglichst einfache Art und Weise in ein Mobilfunknetz integrieren? Welche Dienste erfolgreich sein werden, gute Umsätze und Erträge generieren, ist nur schwer vorher zu sagen und zählt nicht zu den Kernkompetenzen der Netzbetreiber. Für bestimmte Altersgruppen können es Spiele sein, für wiederum andere sind es vielleicht Börsenanwendungen. Der Phantasie dürften an dieser Stelle keine Grenzen gesetzt sein“, resümiert Khorshed.



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Über Gunnar Sohn

Gunnar Sohn ist Freiberufler und u.a. Wirtschaftspublizist, Buchautor, Blogger, Medienberater, Moderator und Kolumnist.