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Vertrauen der Bürger in die Politik gestiegen

Infratest dimap Erhebung zum Institutionenvertrauen
Kantar | 18.03.2009
Berlin, 18. März 2009 - Vertrauen ist in der Politik eine extrem wichtige Kategorie – nicht nur dort, aber dort ganz besonders. Aus diesem Grunde ermittelt Infratest dimap regelmäßig das Vertrauen der Bevölkerung in relevante politische Institutionen – diesmal erstmals ergänzt um die Markt- und Meinungsforschungsinstitute. Das Ergebnis ist mit Blick auf die anstehenden Wahlen ermutigend, denn fast alle politischen Institutionen können heute mehr Vertrauen binden als noch vor zwei Jahren.



Von den zentralen Akteuren steht dabei das Verfassungsgericht als oberste legislative Instanz mit großem Abstand an der Spitze: 76 Prozent der Deutschen haben in das Bundesverfassungsgericht großes Vertrauen, immerhin 5 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Erhebung vor zwei Jahren. Demgegenüber fällt das Vertrauen in den Deutschen Bundestag und in die Bundesregierung zwar deutlich ab, aber immerhin knapp jeder zweite Bundesbürger vertraut auch diesen beiden politischen Institutionen. Dies bedeutet sowohl für die Exekutive als auch für die Legislative einen erheblichen Vertrauensgewinn, denn noch vor zwei Jahren brachten dem Bundestag nur 37 Prozent und der Bundesregierung nur 36 Prozent der Bürger Vertrauen entgegen. „Dies ist umso bemerkenswerter, als mit der Finanz- und Wirtschaftskrise die Anforderungen an die Legislative, vor allem aber an die Exekutive deutlich gestiegen sind. Offenbar sind beide aus Sicht der Bürger diesen Anforderungen bislang besser als erwartet gerecht geworden“, kommentiert Richard Hilmer, Geschäftsführer von Infratest dimap die Ergebnisse.



Einen signifikanten Imagegewinn verzeichnen auch die Gewerkschaften, denen heute 39 Prozent vertrauen – immerhin 10 Prozentpunkte mehr als 2007. Auch sie sind in der Krise stärker gefordert, und auch sie scheinen bislang die in sie gesetzten Erwartungen besser zu erfüllen als noch vor kurzem. Demgegenüber stagnieren die Arbeitgeberverbände bei 26 Prozent Vertrauensbekundungen auf niedrigem Niveau. Dies dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass ihnen bzw. den von ihnen vertretenen Unternehmen eine gewisse Mitschuld an der Krise zugeschrieben wird. Tief in einer Vertrauenskrise stecken nach wie vor auch die Parteien. Ihr Vertrauensindex liegt mit 23 Prozent zwar höher als vor zwei Jahren (+ sieben Prozentpunkte), die große Mehrheit der Bevölkerung (63 Prozent) hat aber wenig Vertrauen in sie. Explizites Misstrauen bringt ihnen allerdings nur jeder Zehnte entgegen. Bemerkenswerterweise schneiden die Medien – wichtige Kontrollinstanz für die Politik – nicht sehr viel besser ab. Als einzige Institution hat sich ihr Ansehen in der Bevölkerung sogar leicht verschlechtert: aktuell sprechen den Medien nur noch 29 Prozent das Vertrauen aus - vor zwei Jahren waren es noch 32 Prozent, im Jahre 2000 sogar noch knapp 50 Prozent.



Die Markt- und Meinungsforschungsinstitute spielen im politischen Kontext eine untergeordnete Rolle, soweit sie aber auch in der Wahlforschung aktiv sind, können sie aber im unmittelbaren Umfeld von Wahlen mit einer größeren öffentlichen Aufmerksamkeit rechnen. Dies spiegelt nicht zuletzt auch ein vergleichsweise gutes Ansehen in der Bevölkerung wider. Immerhin 57 Prozent bringen den Meinungsforschungsinstituten und ihren Ergebnissen sehr großes (sechs Prozent) bzw. großes (51 Prozent) Vertrauen entgegen, ein Drittel hat wenig und nur sechs Prozent der Bürger haben gar kein Vertrauen in deren Arbeit.



Die Presseinformation als PDF-Datei finden Sie auf unserer Website: http://www.infratest-dimap.de/service/presse





Befragungsdaten

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren

Fallzahl: 1.000 Befragte

Erhebungszeitraum: 02. bis 03. März 2009;

Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)

Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe

Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%





Über Infratest dimap



Die Anfänge von Infratest dimap gehen zurück auf das Jahr 1990. Damals – wenige Monate nach dem Fall der Mauer – gründete Infratest in Berlin das Institut "Infratest Burke Berlin", um das Zusammenwachsen der alten und neuen Bundesländer wissenschaftlich zu begleiten. Nach dem Beschluss des Bundestages von 1991, den Regierungssitz von Bonn nach Berlin zu verlagern, begann der Aufbau einer leistungsstarken und innovativen Politik- und Wahlforschung in der Hauptstadt.



1996 erhielt das Berliner Infratest-Institut gemeinsam mit dem Bonner dimap-Institut den Zuschlag der ARD für die Wahlforschung im Rahmen der ARD-Wahlberichterstattung. Dies war der Startschuss für die Gründung der gemeinsamen Gesellschaft Infratest dimap. Seither ist das Institut bei Kommunal-, Landtags-, Bundestagswahlen und den Wahlen zum europäischen Parlament für die ARD aktiv.

Die TNS Infratest München ist mit 74 Prozent Mehrheitsgesellschafter bei Infratest dimap, 26 Prozent der Anteile hält dimap Bonn. In verschiedenen Feldern betreiben weiterhin beide Gesellschaften eine eigenständige Politikforschung.

Heute ist Infratest dimap einer der leistungsstärksten Anbieter von Wahl- und Politikforschung in Deutschland. Zu den Kunden gehören neben der ARD und ihren angeschlossenen Rundfunkanstalten eine Reihe führender Tages- und Wochenzeitungen, Zeitschriften und Magazine. Weitere Auftraggeber sind Regierungseinrichtungen, Verbände, Universitäten, Botschaften, internationale Organisationen sowie Wirtschaftsunternehmen.



Im Berliner Stadtteil Treptow arbeiten 20 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Infratest dimap. Die meisten Beschäftigten sind qualifizierte, in der empirischen Sozialforschung erfahrene und ausgewiesene Experten. Sie zeichnen verantwortlich für Konzeption und Durchführung der Studien, für Auswertung und Analyse der Ergebnisse sowie für die Beratung der Auftraggeber. Bei Telefoninterviews und Befragungen vor Ort arbeiten zahlreiche geschulte und erfahrene Interviewer auf freiberuflicher Basis mit. An Wahltagen sind deutschlandweit bis zu 1.200 Interviewer für Infratest dimap im Einsatz.



Die Datenerhebung bei quantitativen Untersuchungen erfolgt über die technische Infrastruktur von TNS Infratest. Bei Telefonbefragungen beispielsweise nutzt Infratest dimap ein hochmodernes Studio in Berlin mit 64 computergestützten Telefonplätzen. Bei Bedarf stehen deutschlandweit weitere sieben Studios mit weiteren 656 CATI-Plätzen zur Verfügung.





Kontakt und weitere Informationen:



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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Irina Roth

t +49-30-53322-112

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