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Web 2.0 & Communitys verändert Strukturen und Arbeitsweisen in den Medienhäusern

Kongress Media GmbH | 13.10.2008
Als wesentliches Ergebnis der Diskussionen des dritten Social Media FORUM lässt sich zusammenfassen, dass Community- und Web 2.0-Ansätze in deutschen Medienhäusern intensiv getestet werden, klare Erfolgskonzepte sich allerdings noch nicht herauskristallisiert haben. Vielmehr ist aus den Diskussionen der rund 60 Teilnehmer das Fazit zu ziehen, dass eine erfolgreiche Web 2.0-Einführung einen Wandlungsprozess bedingt, der bisherige Strategien und Arbeitsweisen der Redaktionen in Frage stellt.

Erfolgreich fand am 29.09.2008 das dritte Social Media FORUM in Hamburg statt. Im gehobenen Ambiente des Hotel InterContinental diskutierten rund 60 Teilnehmer an verschiedenen Best-Practices-Präsentationen zur Entwicklung neuer Medien-Communities und der Integration von Web 2.0 Ansätzen in den Redaktionsalltag.

Als Ergebnis der Diskussionen und einer Open Space-Session lässt sich festhalten, dass in den Medienunternehmen mit dem Thema Community und Web 2.0 deutlich mehr herumexperimentiert wird als in den großen Umfragen herausgefunden wird. Viele Projekte sind allerdings „Testballons“ und vielfach nicht Gegenstand von zentralen Unternehmensaktivitäten, was allerdings gemäß den Best-Practices nicht unbedingt schlecht ist. Denn wie die verschiedenen Best-Practice-Vorträge zeigten, scheint ein Erfolgselement von Web 2.0 Konzepten - wie bei den Aktivitäten von The Guardian oder den Scilogs vom Verlag der Wissenschaft - gerade der kleine, nicht strategisch aufgesetzte Ansatz zu sein. Denn die Integration des Lesers in einem partizipativen Modell bedarf zunächst einmal eines Umdenkens von der ausgabenorientierten zur themenorientierten Redaktion. Denn, wenn der Leser kommentieren soll, muss auch der Redakteur die Konversation am Leben erhalten.


Dies erfordert einen Wandlungsprozess in dem Selbstverständnis der Redakteure und dem Verständnis von Organisation der Redaktion. Alte Strategien und Muster müssen dabei aufgebrochen und überdacht werden – und das geht selten erfolgreich beim Start im Großen, sondern eher im Kleinen.

In diesem Zusammenhang formte sich auch der Konsens, dass Leser-Communities nicht „aufzusetzen“ sind, sondern sie entstehen – insbesondere rund um Themen, die den Leser hoch involvieren. Die Community-Projekte von Eltern.de und auch Cosmopolitan konnten hierzu konkrete Ansatzpunkte liefern. Das Beispiel Eltern.de zeigte dabei sehr gut, dass die Community nicht nur in Bezug auf das Leser-Feedback ein Thementreiber ist, sondern auch ein Business-Treiber – und nicht nur für Online, sondern auch für das Print-Geschäft. So sei die Integration von Community-Diskussionen im Print-Titel auch ein Treiber des Abo-Geschäftes bei Eltern.de, so die Aussage von Björn Sjut, Projektleiter Eltern.de von Gruner & Jahr.

Als Fazit für die Veranstaltung kann gesagt werden, dass die Web 2.0 Ideen in den Medienunternehmen durchaus schon Einzug gefunden haben. Die breitensichtbare Umsetzung wird allerdings aufgrund der besonderen Herausforderung dieser Projekte noch auf sich warten lassen.


Über den Social Media FORUM
Das Social Media FORUM ist eine Veranstaltungsreihe der Social Web WORLD, die im halbjährlichen Turnus die Veränderungen in der Medienbranche vor dem Hintergrund von Web 2.0 Einflüssen diskutiert. Die nächste Veranstaltung ist für den 17./18. Februar 2009 geplant und wird neben allgemeinen Erfahrungsberichten zu Web 2.0 und Community-Konzepten in Medienunternehmen insbesondere die Erfahrungen zu Regio-Wikis/-Blogs von Medienunternehmen sowie leserbestimmtes Agenda-Setting durch Bewertungssysteme a la Digg und Yigg diskutiert.

Weitere Informationen zur Veranstaltung:
Veranstaltungs-Website: http://www.socialmediaforum.de
Für News rund um die Veranstaltung:
twitter.com/socmediaforum

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80807 München

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Telefon 089 5235 0358
Email presse (at) kongressmedia.de

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