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Weiterbildung: Mitarbeiter sind Mitentscheider

Neues Bildungsforum auf der LEARNTEC 2010: Fraunhofer-Experte Dr. August Tepper bringt „Weiterbildungskultur“ ins Gespräch
Karlsruhe, 04. November 2009. Die Marktsituation deutscher
Weiterbildungsanbieter wirkt auf den ersten Blick ernüchternd: Bei der
Eurostat-Studie* gaben in Spitzenländern wie Dänemark, Schweiz und
Island zwischen 25 und 30 Prozent der Befragten im Alter von 25 bis 64
Jahren an, 2008 an Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen zu haben.
Diese Frage bejahen in Deutschland lediglich 8 Prozent. „Auch wenn die
Forderung nach mehr Weiterbildung richtig ist: Ein Blick hinter die Statistik
lohnt sich“, erklärt Dr. August Tepper, Abteilungsleiter Aus- und
Weiterbildung der Fraunhofer Gesellschaft e.V..


Mit zwei renommierten Experten diskutiert Tepper im neuen Bildungsforum auf der LEARNTEC 2010 Trends und Hintergründe zum Weiterbildungsmarkt: Prof. Dr. Dieter Gnahs (Programmbereichsleiter am Deutschen Institut für Erwachsenenbildung) zeigt die Nachfragestrukturen der deutschen Weiterbildung auf und erläutert die methodische Problematik internationaler Vergleiche. So unterscheidet sich zum Beispiel das Verständnis von „Weiterbildungsveranstaltung“ in den verschiedenen Ländern. Thomas Lünendonk (Gesellschaft für Information und Kommunikation Lünendonk GmbH) spiegelt die Erwartungen der
Weiterbildungsanbieter mit den Einschätzungen von 100 Unternehmen. Sie gaben in einer Studie Auskunft darüber, wie sie sich über Weiterbildungsangebote informieren, anhand welcher Kriterien sie sich entscheiden und wie sie den Weiterbildungserfolg überprüfen.


Auf Veränderungen im Weiterbildungsmarkt reagieren

Deutschland muss ein Hochbildungsland werden – das fordern viele Experten. „Es fehlt dazu jedoch an den richtigen Maßnahmen, um die Nachfrage nach Weiterbildung zu stimulieren“, erklärt Tepper. Hintergrund: Die betriebliche Weiterbildungsorganisation, etwa durch Bildungsplanung, wirkt nur in Teilbereichen. „Über informelles Lernen, die Beteiligung in Netzwerken oder die Nutzung von Wikis entscheiden heute zu einem großen Teil die einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Tepper. Zudem zahlen die Beschäftigten in einem erheblichen Umfang für ihre Weiterbildung selbst: Die Eigenbeteiligung der Beschäftigten übertraf 2008 erstmals die Ausgaben der Unternehmen. „Wenn mehr Weiterbildung gewollt ist, muss man bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als wesentliche Mitentscheider ansetzen“, erklärt Tepper. „Die Bildungsplanung muss um eine ‚Weiterbildungskultur’ ergänzt werden – mit einer geeigneten Weiterbildungsförderung.“


Mehr Biss für das Weiterbildungsmarketing

Um eine betriebsspezifische Weiterbildungskultur aufzubauen und zu pflegen, sind auch die richtigen Kommunikationsmittel gefragt. „Im Marketing dominieren heute trockene Kataloge zum Beispiel von Volkshochschulen und zweckdienliche Inserate von Hochschulen – wirklich inspirierend ist das nicht“, kritisiert Tepper. Sein Vorschlag: „Wir brauchen eine Kampagne, die Spaß an Weiterbildung vermittelt, über die man redet und die zum Reden anregt – wie die AIDS-Kampagne. Sie bringt witzig und frech das Publikum erfolgreich zur Verhaltensänderung.“ Über geeignete Maßnahmen und Instrumente diskutiert Tepper in der Sektion „Weiterbildungsmarkt“ des Bildungsforums mit Anbietern und Interessierten.


Erstmals eigener LEARNTEC-Bereich für Weiterbildung

• Zum ersten Mal bietet die LEARNTEC 2010 einen eigenen
Ausstellungsbereich zum nicht-technologie-gestützten Lernen,
in dem sich Weiterbildungsanbieter präsentieren und
austauschen. Fundierte Diskussionen dazu gibt es im neuen
Bildungsforum mit dreitägigem Vortragsangebot.

• Das Bildungsforum startet am Dienstag, 2. Februar 2010, um
11.15 Uhr. Neben dem Thema „Weiterbildungsmarkt“ mit
Dr. August Tepper, Thomas Lünendonk und Prof. Dr. Dieter
Gnahs stehen Beispiele von Akademien und
Weiterbildungsanbietern auf dem Programm.


Bildungsforum 02. Februar 2010

11.00-13.00 Uhr
Weiterbildungsmarkt und Förderung der
Weiterbildungskultur – Analysen zur beruflichen
Weiterbildung
Dr. August Tepper, Fraunhofer-Gesellschaft, St. Augustin

02. Februar 2010
14.30-16.30 Uhr
Akademien als Anbieter beruflicher Weiterbildung
Dr. Peter Littig, DEKRA Akademie, Stuttgart

03. Februar 2010
10.00-12.00 Uhr
Weiterbildung und Lebenslanges Lernen
André Jünger, Didacta Verband, Darmstadt

03. Februar 2010
14.30-16.30 Uhr
Edu-Sharing – Forum: Hochschulen als
Weiterbildungsanbieter
Prof. Dr. Bernd Krämer, FernUniversität in Hagen

04. Februar 2010
10.00-12.00 Uhr
Berufliche Bildung und Berufsausbildung – Best Practice
aus Unternehmen
Dr. Matthias Rohs, Universität Zürich

04. Februar 2010
14.30-16.30 Uhr
Berufliche Bildung und persönliche Bildung im
Erwachsenenbereich
Prof. Dr. Peter Bosch, Universität Osnabrück


LEARNTEC – 02. bis 04. Februar 2010, Messe Karlsruhe
Die LEARNTEC, Internationale Leitmesse und Kongress für professionelle Bildung, Lernen und IT, zeigt das ganze Spektrum des Lernens in Unternehmen, Hochschulen und Non-Profit-Organisationen. Die LEARNTEC ist seit 17 Jahren der wichtigste Marktplatz für professionelles Bildungsmanagement in Europa. Kenner der Branche finden den Weg nach Karlsruhe genauso wie zahlreiche Neueinsteiger. Die 18. LEARNTEC findet von 02. bis 04. Februar 2010 in der Messe Karlsruhe statt. Anbieter präsentieren in der Fachmesse ihre Lösungen für betriebliche Weiterbildung, E-Learning und Wissensmanagement. Renommierte Experten aus Wirtschaft, Hochschule und Wissenschaft zeigen auf Deutschlands größtem Kongress in diesem Bereich die Zukunft des Lernens und stellen Best-Practice-Beispiele vor.


Weitere Informationen unter http://www.learntec.de


* Studie: Eurostat 2008:
http://epp.eurostat.ec.europa.eu/tgm/table.do?tab=table&init=1&plugin=1&la
nguage=de&pcode=tsiem080


Pressekontakt

Annika Noffke, Mann beißt Hund – Agentur für Kommunikation GmbH
Stresemannstraße 374, D-22761 Hamburg
Telefon: +49 - 40 - 890 696-28
Fax: +49 - 40 - 890 696-20
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Festplatz 9, 76137 Karlsruhe
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