print logo

Weiterhin gute Stimmung in der ITK-Branche

BITKOM-Index bewegt sich im Trend der Gesamtkonjunktur / Zwei Drittel der Unternehmen erwarten Umsatzplus in 2006
BITKOM | 04.10.2006
Berlin, 4. Oktober 2006
Die Stimmung in der Informationstechnik und Telekommunikation bleibt gut. Das Branchenbarometer des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) ging zwar leicht auf 40,8 Punkte zurück, liegt aber weiterhin stabil im Plus. Der Stimmungsindikator beruht auf einer vierteljährlich stattfindenden Umfrage des BITKOM in der ITK-Branche. Fast zwei Drittel der befragten Unternehmen rechnen im laufenden Jahr mit steigenden Umsätzen. „Die Nachfrage stimmt, aber der Preiswettbewerb hat sich in einigen Marktsegmenten deutlich verschärft“, sagte BITKOM-Präsident Willi Berchtold bei der Präsentation der neuen Zahlen. Das gelte vor allem für die Hardware-Hersteller und den Mobilfunk. Sehr optimistisch sind nach wie vor Software-Anbieter und IT-Dienstleister.



Der BITKOM bestätigt auf dieser Basis seine Wachstumsprognose für den deutschen Markt der Informationstechnik und Telekommunikation von 2,5 Prozent auf 146,4 Milliarden Euro im Jahr 2006. Diese Daten schließen digitale Consumer Electronics ein. Sehr gut läuft das Geschäft in den Segmenten Software und IT-Services (Wartung, IT-Beratung, IT-Outsourcing u.a.). 73 Prozent der befragten Software-Unternehmen und 69 Prozent der IT-Dienstleister erwarten im Gesamtjahr 2006 ein Umsatzplus. „Die Wirtschaft investiert kräftig in Informationstechnologie“, sagt Berchtold. Projekte zur Effizienzsteigerung der betrieblichen Prozesse, die Erhöhung der IT-Sicherheit oder die Verlagerung von IT-Aufgaben an externe Dienstleister stehen dabei im Vordergrund.

Von den Hardware-Herstellern rechnen 54 Prozent für das Gesamtjahr mit steigenden Umsätzen. Dem stehen immerhin 28 Prozent gegenüber, die mit sinkenden Erlösen rechnen. Insbesondere das Geschäft mit PCs bleibt hinter den Erwartungen zurück. Im Privatkundensegment entscheiden sich derzeit viele Verbraucher für die Anschaffung eines Flachbildfernsehers statt zum Kauf eines neuen PCs. Verhalten optimistisch ist die Stimmung in der Kommunikationstechnik: 56 Prozent der Unternehmen gehen von einem Umsatzplus im laufenden Jahr aus. Im vierten Quartal rechnet der BITKOM mit einer Belebung der Nachfrage. Berchtold: „Wir erwarten ein gutes Jahresendgeschäft mit innovativen Geräten und attraktiven Preisen für die Verbraucher.“

Mit Blick auf den derzeit labilen Hardware-Markt warnte BITKOM-Präsident Berchtold vor zusätzlichen Belastungen für die Verbraucher im kommenden Jahr. Neben der bereits beschlossenen Mehrwertsteuererhöhung um drei Prozentpunkte stehen Rundfunkgebühren für PCs und Handys sowie zusätzlich Urheberrechtsabgaben auf zahlreiche Geräte im Raum. „Es besteht die Gefahr, dass die Nachfrage nach moderner Informationstechnik durch politische Entscheidungen gebremst wird“, warnt Berchtold. Entsprechend ist die Unzufriedenheit der ITK-Unternehmen mit der Politik wieder deutlich gestiegen. Fast die Hälfte der Befragten gibt an, dass sich die aktuellen politischen Entscheidungen negativ auf ihre Geschäftstätigkeit auswirken. Hauptkritikpunkte sind die hohe Belastung mit Steuern und Abgaben sowie zu viel Bürokratie.

Ansprechpartner
Maurice Shahd
Pressesprecher Wirtschaftspolitik und Konjunktur
+49. 30. 27576-114
Fax +49. 30. 27576-400
m.shahd@bitkom.org

Dr. Axel Pols
Chefvolkswirt
+49. 30. 27576-120
Fax +49. 30. 27576-51-120
a.pols@bitkom.org

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. vertritt mehr als 1.000 Unternehmen, davon 800 Direktmitglieder mit etwa 120 Milliarden Euro Umsatz und 700.000 Beschäftigten. Hierzu zählen Gerätehersteller, Anbieter von Software, IT-Services, Telekommunikationsdiensten und Content. Der BITKOM setzt sich insbesondere für bessere ordnungsrechtliche Rahmenbedingungen, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine innovationsorientierte Wirtschaftspolitik ein.
Über BITKOM

BITKOM ist das Sprachrohr der IT-, Telekommunikations und Neue-Medien-Branche. Er vertritt mehr als 1.000 Unternehmen, davon 750 Direktmitglieder.