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ZDF-Verwaltungsrat fügt Rundfunkfreiheit Schaden zu

Berlin, 27.11.2009 - Als schweren Schlag gegen die Rundfunkfreiheit hat der Deutsche Journalisten-Verband die heutige Entscheidung des ZDF-Verwaltungsrats kritisiert, den Vertrag von ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender nicht zu verlängern. "Hier haben parteipolitische Ränkespiele die Oberhand über die Unabhängigkeit und die verfassungsrechtlich gebotene Staatsferne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gewonnen", sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. "Nikolaus Brender steht für journalistische Unabhängigkeit und kritische und unvoreingenommene Berichterstattung des ZDF. Die Verlängerung seines Vertrags wäre deshalb eigentlich zwingend gewesen."


Der DJV-Vorsitzende bestärkte ZDF-Intendant Markus Schächter darin, an Brender als Chefredakteur festzuhalten. Bliebe der ZDF-Verwaltungsrat bei seinem Votum, müssten die Gerichte klären, wie weit die Befugnisse dieses Gremiums in Personalentscheidungen des Senders hineinreichen dürften.


"Die heutige Entscheidung hat gezeigt, dass die Zusammensetzung des Gremiums verändert werden muss", sagte Konken. "Der Primat der Politik im ZDF-Verwaltungsrat ist mit der Staatsferne und der journalistischen Unabhängigkeit des Senders nicht vereinbar." Der DJV-Vorsitzende forderte die Abgeordneten des Deutschen Bundestags auf, den Weg für eine Normenkontrolle mit dem Ziel frei zu machen, die notwendige Staatsferne des ZDF und die personelle Zusammensetzung des Verwaltungsrats miteinander in Einklang zu bringen.






Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Hendrik Zörner





Bei Rückfragen: Tel. 030/72 62 79 20, Fax 030/726 27 92 13
Sie finden unsere Pressemitteilung auch unter http://www.djv.de
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