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Schluss mit Stillhalten

Am Arbeitsplatz fällt es besonders schwer, sich gegen sexuelle Belästigung zu wehren. Frauen müssen Grenzen setzen und Männer diese anerkennen.
26.01.13 | Interessanter Artikel bei sueddeutsche.de

Wäre es nicht der FDP-Spitzenkandidat gewesen, der an jenem Abend erst zu tief ins Weißweinglas und dann in den Ausschnitt der Journalistin Laura Himmelreich spähte ("Sie können ein Dirndl auch ausfüllen"), hätte der Stern also nicht über den Anmachversuch von Rainer Brüderle, sondern über einen x-beliebigen Schwerenöter aus der mittleren Führungsetage berichtet, die Geschichte hätte keinen interessiert. Weil die Geschichte so gewöhnlich ist.

Episoden wie diese - und viel schlimmere - geschehen in Deutschland täglich unzählige Male. Jede Frau hat so etwas schon einmal selbst erlebt oder zugesehen, wie es einer anderen passiert ist: die anzüglichen Blicke und anspielungsreichen Bemerkungen, die ungewollte körperliche Nähe, das Gegrapsche und Gebaggere, diesen anschwellenden Bocksgesang.