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Kommunikation in Zeiten des Corona-Virus

Das Corona-Virus hat die Gesellschaft und die Business-Welt fest im Griff. Warum Kommunikation jetzt wichtig ist und was es dabei zu beachten gilt.
Sandy Wilzek | 30.03.2020
Kommunikation in Zeiten des Corona-Virus – jetzt erst recht! © Sandy Wilzek
 

Nach vielen Wochen der Verunsicherung ist jetzt klar: Das Virus wird unser Leben noch eine ganze Weile beeinflussen. Doch in Anbetracht dieser unwirklichen und bislang unvorstellbaren Situation den Kopf komplett einzuziehen und die Kommunikation auf ein Minimum herunterzufahren, wäre falsch. Warum ist es besonders jetzt wichtig, zu kommunizieren – und was gilt es dabei zu beachten?

 1. Tipp: Zeigen Sie Empathie.

Versetzen Sie sich bei allen Botschaften, die Sie jetzt kommunizieren, in die jeweilige Zielgruppe hinein:

  • Wie kommt das Gesagte oder Geschriebene beim Empfänger an?
  • Welche Wirkung erzielen Sie damit bei ihm?

Empathisch zu sein und das Gegenüber mit seinen Ängsten und Hoffnungen anzunehmen, ist in Krisenzeiten noch wichtiger als sonst.

 2. Tipp: Halten Sie die Kommunikation aufrecht.

In Anbetracht der Krise sollten Sie nicht nur handeln, sondern auch darüber berichten. Denn nur, wenn andere davon erfahren, dass auch Sie ungewöhnliche Maßnahmen im Kampf gegen die Krise ergreifen, kann daraus Kreativität entstehen. Schließlich hilft jede einzelne Idee. Achten Sie neben der richtigen Tonalität auch auf kleine Nuancen in der Ausdrucksweise und auf den Zeitpunkt, zu dem eine Kommunikationsmaßnahme stattfindet – sowohl im Hinblick auf die externe als auch die interne Kommunikation.

 3. Tipp: Passen Sie Ihre Kommunikation an.

Natürlich ist es erforderlich, die kommunikativen Maßnahmen an die momentane Situation anzupassen – aber nicht Hals über Kopf, sondern wohlüberlegt. Denken Sie darüber nach,

  • welche Botschaften und Inhalte aktuell wichtig und richtig sind und
  • welche Themen nach Ende der Krise in den Fokus rücken werden.

Richten Sie Ihre Kommunikation thematisch entsprechend aus und sehen Sie von einer typischen Krisenkommunikation ab. Das heißt nicht, dass Sie so tun sollten, als gäbe es keine Probleme. Nennen Sie die Dinge ruhig beim Namen, aber tun Sie das lösungsorientiert und mit einem positiven Wording. Berichten Sie von den kreativen Maßnahmen, die Sie jetzt umsetzen, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern. Betreiben Sie positive Kommunikation.

4. Tipp: Stellen Sie keinen künstlichen Zusammenhang zur Krise her.

Trotz einer möglichst positiven und zukunftsgerichteten Kommunikation sollten Sie die aktuelle Situation nicht als Aufhänger nutzen, um einfach nur Ihre eigenen Themen zu platzieren und zu bewerben. Versuchen Sie nicht, einen künstlichen Bezug zur Krise zu konstruieren. Im schlimmsten Fall würde man Ihnen vorwerfen, aus der aktuellen Situation Kapital zu schlagen. Stellen Sie sich stattdessen die Fragen:

  • Welche Herausforderungen und Bedürfnisse haben Ihre bestehenden und potenziellen Kunden derzeit?
  • Mit welchen Dienstleistungen, Produkten und Kommunikationsmaßnahmen können Sie Ihre Kunden jetzt sinnvoll und wirkungsvoll unterstützen?

Seien Sie flexibel und reagieren Sie auf die Wünsche Ihrer Kunden und Interessenten. So etablieren Sie sich als vertrauenswürdiger und seriöser Partner, der auch in der Krise einen kühlen Kopf bewahrt und den Durchblick behält.

5. Tipp: Stärken Sie Ihre eigenen Kommunikationskanäle.

Jetzt ist die Gelegenheit, sich auf Ihre Kanäle zu konzentrieren. Schon aufgrund zahlreicher abgesagter Messen. Vielleicht haben Sie auch Zeit, die bereits verplant war, wieder zur Verfügung. Nutzen Sie diese und denken Sie strategisch. Legen Sie den Fokus Ihrer Kommunikation verstärkt auf Ihre eigenen Kanäle. Intensivieren Sie zum Beispiel die direkte Kommunikation mit Ihren Kunden, indem Sie

  • zusätzliche Mailings versenden,
  • Podcast-Beiträge veröffentlichen,
  • Video-Konferenzen abhalten und
  • Webinare durchführen.

Diese Kommunikationsmaßnahmen können auch als Ersatz für persönliche Treffen oder abgesagte Messen dienen. Zudem ist es wichtig, die interne Kommunikation nicht zu vernachlässigen. Halten Sie Ihre Mitarbeiter auf dem Laufenden und begleiten Sie Ihre Belegschaft verantwortungsbewusst durch die Krise. Seien Sie vor allem als Person präsent. Persönliche Bindungen sind jetzt besonders wichtig.

6. Tipp: Halten Sie es einfach.

Ganz egal, ob Sie mit Kunden, Interessenten, Partnern oder anderen Stakeholdern kommunizieren – achten Sie darauf, dass die verbreiteten Inhalte so verständlich wie möglich sind. Was es jetzt braucht, sind konkrete Tipps und Hilfestellungen, die sich schnell, unkompliziert und kurzfristig umsetzen lassen. Neben diesen ganz praktischen und nützlichen Inhalten sollte auch die Kommunikation selbst betont einfach und verständlich gehalten sein.

7. Tipp: Richten Sie den Blick in die Zukunft.

Wissen Sie noch, damals vor zwei Wochen, als die Welt eine völlig andere war? Irgendwann wird auch diese Krise ausgestanden sein und das Business-Leben normalisiert sich wieder. Aber wird es so sein wie zuvor? Viele sind sich da nicht so sicher und glauben, dass sich neue Standards etablieren werden. Stellen Sie sich darauf ein, dass etliches wieder so sein wird wie vor der Corona-Krise, aber längst nicht alles. Und was entscheidend sein kann: Nach der Krise erinnert man sich eher an die Unternehmen, die auch in schwierigen Zeiten Flagge gezeigt haben – und nicht an die, die alle kommunikativen Zugbrücken hochgezogen hatten. Die Entscheidungen, die Sie heute in Sachen Kommunikation treffen, werden beeinflussen, wie der Markt Sie morgen, in der Zeit nach Corona, wahrnimmt.