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Warum E-Mail-Adressen wichtiger sind als Fans & Follower

Aus strategischer Sicht gibt es hier einige wichtige Entscheidungsfaktoren, die oft unbeachtet bleiben.
Michael Kornfeld | 23.04.2020
Warum E-Mail-Adressen wichtiger sind als Fans & Follower © Fotolia
 

Viele Unternehmen setzen aktuell auf unterschiedliche Kanäle und bieten einerseits einen Newsletter an, sind andererseits aber auch auf unterschiedlichen Social Media Plattformen präsent. So weit, so gut.

Doch aus strategischer Sicht gibt es hier einige wichtige Entscheidungsfaktoren, die oft unbeachtet bleiben. Das kann lange Zeit gut gehen – doch das kann sich im Fall des Falles auch sehr rächen. Deshalb hier einige Argumente, die Unternehmen auch berücksichtigen sollten.

Ihre Empfänger gehören Ihnen!

E-Mail Adressen haben einen unschätzbaren strategischen Vorteil: Sie gehören Ihnen! Ihren Newsletter-Verteiler kann Ihnen niemand wegnehmen. Doch bei Social Media Fans, Friends, Followern oder weiteren F-Wörtern sieht das ganz anders aus; denn die gehören der Plattform.

Das merkt man allerdings erst dann, wenn man plötzlich den Zugriff verliert. So ist uns beispielsweise ein Fall bekannt, wo Facebook den Zugang einfach gesperrt hat – aus vermeintlichen "Verstößen gegen die Richtlinien". Ohne Kontaktmöglichkeit, ohne Chance faktisch etwas dagegen zu können. Und dann sind plötzlich die vielen Fans nichts mehr wert.

Reichweite ohne Extra-Kosten

In den Anfängen von Facebook & Co. genügte es, einen interessanten Artikel zu posten und man erreichte so innerhalb kürzester Zeit viele seiner Fans.

Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Denn ohne für die Reichweite zu bezahlen erreichen Sie bei den meisten Plattformen nur noch einen kleinen Bruchteil Ihrer Fans – egal, wie interessant Ihre Inhalte auch sein mögen.

Bei einem Newsletter-Versand fallen hingegen nur die Versandkosten an (je nach Preismodell) und Sie erreichen Ihre Abonnenten ohne weitere Kosten und Hürden.

Sie erreichen reale Menschen

Ihre Newsletter-Leser sind alle reale Menschen – das ist alleine durch das double-Opt-In Verfahren sichergestellt. Und damit erreichen Sie mit Ihren Newsletter-Inhalten auch reale Menschen.

Das klingt selbstverständlich, ist es jedoch nicht. Denn Fans auf Social Media lassen sich ganz einfach kaufen. Dass viele davon "Fakes" sind und sich außerdem kaum für Ihr Unternehmen und Ihre Inhalte interessieren, lässt sich vielfach belegen.

Einen lesenswerten Artikel dazu finden Sie bei Vice: Die Applausfabrik.

Proaktiver Kontakt

Sie entscheiden, wann Sie einen Newsletter verschicken – und innerhalb kürzester Zeit landet Ihre Botschaft dann in den Inboxen Ihrer Leser. Ohne, dass die dazu aktiv werden müssen.

Bei den sozialen Medien sind Sie oft darauf angewiesen, dass die Fans aktiv Ihre Präsenz besuchen (außer Sie bezahlen dafür) – wie bei einer Website. Wenn Ihre Fans das nicht tun, erreichen Sie sie auch nicht (mehr).

Empfehlung: Das Beste von beiden (allen) Welten

Social Media und Newsletter müssen (und sollten) aber kein entweder-oder sein – auch wenn dieser Artikel das auf den ersten Blick vielleicht vermuten lässt. ;-)

Denn die sozialen Medien haben selbstverständlich ihre Vorteile und ihre Berechtigung – je nach strategischem Ziel, Botschaft oder Zielgruppe. Nicht jedes Unternehmen braucht eine Facebook-Seite – und auch ein Newsletter ist nicht für jedes Unternehmen das beste Medium.

Wenn Sie allerdings beide Kanäle einsetzen, sollten Sie sich überlegen, ob Sie nicht Ihre Fans, Friends und Follower für Ihren Newsletter begeistern können. Sie können also auch in den sozialen Medien Ihren Newsletter konkret bewerben.

Das mag etwas anachronistisch klingen, doch damit nutzen Sie die Vorteile von beiden Kanälen. "Multi-Channel" ist somit für viele Unternehmen das Gebot der Stunde, um die Zielgruppe im Rahmen der Customer Journey auf möglichst vielen Kontaktpunkten zu erreichen.

Und Sie sind weniger der Marktmacht der Social Media Plattformen ausgeliefert.