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Stadt, Kunst, Sightseeing

Highlights der Museen und Ausstellungen von Hamburg bis München.
Gabriele Braun | 02.08.2023
Stadt, Kunst, Sightseeing © freepik
 

Museen sind ein wichtiger Anziehungspunkt für Städte, Gemeinden und Kommunen. Sie können bilden, sie können inspirieren und sie bewegen Menschen – mental und mobil. Laut Statista besuchten 2,54 Millionen deutschsprachige Personen ab 14 Jahren im Jahr 2022 regelmäßig Museen, Galerien oder Kunstausstellungen. [1]

Dieses Jahr wirken als Magneten Picasso, Beckmann, Klimt und Co von Hamburg bis München. Anbei eine kleine Auswahl, welche man sich vormerken sollte.

Letztes Jahr konnten wir noch mit dem 9 Euro-Ticket in Deutschland auf Museumstour gehen. Jetzt nutzen wir das 49 Euro Ticket. Die Geburtstagskinder, die dieses Jahr 18 werden, können mit dem neuen Kulturpass Ihre 200 Euro für einen Museumsbesuch verwenden.

 

Berlin - Alte Nationalgalerie

Secessionen – Klimt, Stuck, Liebermann

23.06.23-22.10.23

Gustav Klimt, Pallas Athene, 1898, 75 x 75 cm, Wien Museum, © Birgit und Peter Kainz, Wien Museum

Die Ausstellung widmet sich erstmals den drei Kunstmetropolen in München, Wien und Berlin an der Jahrhundertwende. Die Gegenüberstellung der drei Secessionen verdeutlicht gemeinsame Ziele und Ambitionen jenseits der spezifischen lokalen Ausprägung. Mit dem Aufbruch in die Moderne drängten die künstlerischen Avantgarden nach inhaltlicher und institutioneller Freiheit. Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler der neuen Kunstströmungen von Symbolismus, Jugendstil und Impressionismus wurden zuerst auf den viel beachteten Secessionsausstellungen präsentiert. Die Ausstellung umfasst rund 200 Gemälde, Skulpturen und Grafiken von 80 Künstlerinnen und Künstler. Neben vielen neu zu entdeckenden Künstlern rückt die Kooperation mit dem Wien Museum das Oeuvre Gustav Klimts mit zahlreichen Beispielen in den Mittelpunkt, das erstmals in diesem Umfang in Berlin gezeigt werden kann.

 

Buchheim Museum in Bernfried am Starnberger See

Otto. Die Ausstellung

17.06.23-05.11.23

Otto Waalkes, Der Napoleotti bei Überquerung der Münchner Hochplateaus zum Buchheim Museum, 2023, © Otto Waalkes | Otto Kunst GmbH

Seine Komik hat unser Land verändert – zum Erfreulicheren. Deutschland ist lustiger, lässiger und lockerer geworden. Dafür lieben ihn Kinder und Erwachsene. Im Juli 2023 wird Otto Waalkes 75 Jahre alt. Nach Einzelausstellungen in Hamburg, Frankfurt und Emden wurde es höchste Zeit für den Friesen, den Sprung nach Bayern zu wagen. Durch seine Ausstellungsreihe zur komischen Kunst ist das Buchheim Museum dafür prädestiniert, mit Otto Waalkes einen runden Geburtstag zu feiern! Das Multitalent ist dafür bekannt, Menschen mit unerwarteten Pointen zu begeistern. Bisher bestanden die meist aus Wörtern, Klängen und Geräuschen. Das Plakat zur Ausstellung sagt alles. Otto versetzt sich in die Rolle Napoleons bei einem Feldzug. Sein Reittier ist ein tapsiger Ottifant. Der Ostfriese verlässt die Salzwiesen des Wattenmeers Richtung Zugspitzmassiv. Doch er will kein Land unterwerfen, sondern er möchte unsere Herzen erobern. Mit diesem Anliegen kommt er nun endlich nach Bayern

 

Bonn

Josefin Baker: Freiheit – Gleichheit – Menschlichkeit

18.05.-24.09.2023

Freda Josephine McDonald, genannt Josephine Baker (1906–1975), US-amerikanische Sängerin, Tänzerin und Revueleiterin um 1940, © bpk / adoc-photos


Die Ausstellung beschäftigt sich mit Josephine Baker als Weltstar, Freiheitskämpferin und Ikone. Sie beleuchtet, worauf ihr Erfolg als erster „schwarzer“ Superstar gründete und wie sie die vermeintlichen Stigmata ihrer Hautfarbe in ihre Stärke verwandelte: Josephine Baker eroberte als Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin ein Weltpublikum. Der Ruhm wurde ihre Waffe im Kampf gegen die Rassenpolitik der Nationalsozialisten, gegen den Rassismus innerhalb der amerikanischen Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg und schließlich in der Bürgerrechtsbewegung. Bis heute ist sie Vorbild für Selbstermächtigung und gesellschaftliches Engagement.

 

Frankfurt

Holbein und die Renaissance im Norden

02.11.23-18.02.24

Hans Holbein d. Ä., Auferstehung Christi, 1501 © Städel Museum

Die Maler Hans Holbein der Ältere und Hans Burgkmair der Ältere gelten neben Albrecht Dürer als Wegbereiter einer neuen Kunst: der Malerei der Renaissance. Das Zentrum dieser Kunst ist die Reichs- und Handelsmetropole Augsburg, die sich in nur wenigen Jahrzehnten zur Hauptstadt einer deutschen und zugleich internationalen Renaissance entwickelte. Das Städel Museum widmet – zusammen mit dem Kunsthistorischen Museum, Wien – dieser Zeitenwende in der Geschichte der Kunst im Herbst 2023 eine große Sonderausstellung. Erstmals werden eine bedeutende Anzahl der wichtigsten Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken von Hans Holbein d. Ä. (ca. 1460/70–1524) und Hans Burgkmair d. Ä. (1473–1531) in einer Ausstellung zusammengeführt. Ergänzt werden sie um Arbeiten weiterer Augsburger Künstler aus der Zeit von ca. 1480/90 bis etwa 1530 sowie um ausgewählte deutsche, italienische und niederländische Kunstwerke u. a. von Albrecht Dürer, Andrea Solario oder Hugo van der Goes, die entweder für städtische Auftraggeber entstanden oder aber das Schaffen von Holbein und Burgkmair vorbildhaft prägten. Die Ausstellung präsentiert so einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der Kunst Nordeuropas von der Spätgotik hin zur beginnenden Neuzeit.

 

Frankfurt

27.10.23-18.02.24

Lyonel Feininger

Der deutsch-ameri­ka­ni­sche Künst­ler Lyonel Feinin­ger (1871–1956) ist ein Klas­si­ker der moder­nen Kunst. Die Schirn widmet dem bedeu­ten­den Maler und Grafi­ker die erste große Retro­spek­tive seit über 25 Jahren in Deutsch­land und zeich­net ein umfas­sen­des und über­ra­schen­des Gesamt­bild seines Schaf­fens. Bekannt ist Feinin­ger für seine Gemälde von Bauwer­ken, kris­tal­li­nen Archi­tek­tu­ren in unver­wech­sel­ba­rer Monu­men­ta­li­tät und Harmo­nie der Farben.

 

Hamburg

Caspar David Friedrich – Kunst für eine neue Zeit

15.12.23-01.04.24

Die Hamburger Kunsthalle präsentiert anlässlich des 250. Geburtstags von Caspar David Friedrich (*1774 Greifswald– 1840 Dresden) die Jubiläumsausstellung "Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit", eine umfangreiche Werkschau des bedeutendsten Künstlers der deutschen Romantik.

Die Friedrich-Retrospektive mit über 50 Gemälden steht im Mittelpunkt der Ausstellung, darunter zahlreiche ikonische Schlüsselwerke, und rund 90 Zeichnungen sowie ausgewählte Arbeiten seiner Künstlerfreunde. Zentrales Thema dieser Retrospektive ist das neuartige Verhältnis von Mensch und Natur in der Landschaftsdarstellungen von David Friedrich. Der Künstler setzte damit im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts wesentliche Impulse, um die Gattung der Landschaft zur "Kunst für eine neue Zeit" zu machen.

 

Karlsruhe

Genesis von Markus Lüpertz

Ganzjährig

Genesis I Markus Lüpertz: Der Aufgang der Sunne, Dante vor dem Badesee der Toten (am Marktplatz Karlsruhe) © Atelier Altenkirch, Karlsruhe

In Karlsruhe kann in der U-Bahn das Werk „Genesis“ des Malers Markus Lüpertz ganzjährig bestaunt werden, dass er aus über 20 Tonnen speziellen Tones über mehrere Jahre hin modelliert und bemalt hat. Am 28. April, rechtzeitig zur Kunstmesse „art Karlsruhe“, öffnet die neue unterirdische 365 Tage Galerie. Danach bietet der Tourismus- und Kulturbereich der Stadt Karlsruhe regelmäßige Führungen und Kunst Arrangements an. Das Besondere in Karlsruhe: von den insgesamt sieben unterirdischen Kunst-Haltestellen erreicht man innerhalb weniger Minuten alle wichtigen und namhaften Kultureinrichtungen der Stadt Karlsruhe. Am Samstag, den 5. August, werden die einzelnen QR-Codes aller 14 Kunstwerke freigeschaltet. Alle Kunstwerke werden dabei individuell in den Sprachen deutsch, englisch und französisch beschrieben.

 

München

Turner: Three Horizons

28.10.23-10.03.24

Joseph Mallord William Turner (1775-1851), Snow Storm - Steam-Boat off a Harbour’s Mouth, exhibited 1842, Tate: Accepted by the nation as part of the Turner Bequest 1856 © Photo Tate

 

Joseph Mallord William Turner gilt bis heute als revolutionärer Innovator und Vorreiter der Moderne. In seinen Bildern entfaltete die Farbe eine bis dahin ungesehene Freiheit. Schon früh begann er, die Möglichkeiten der Landschaftsmalerei zu erkunden, sowohl im Studium berühmter Vorbilder wie in der direkten Auseinandersetzung mit der Umwelt. Er experimentierte mit den Konventionen der Gattung und verschob zunehmend die Grenzen des Darstellbaren. Bald lösten sich seine Werke so deutlich von der anschaulichen Natur, dass sie in ihrer Reduktion auf Farbe, Licht und Atmosphäre die abbildende Funktion des Bildes in Frage stellten. Darin verblüfften und provozierten sie die Zeitgenossen. Die Nachwelt feierte seine erstaunliche Modernität. An diesem langlebigen Mythos war Turner nicht unbeteiligt. Die Ausstellung geht der Frage nach, wie sich der Künstler schulte, erfand und inszenierte. Sie widmet sich jenen öffentlichen Strategien, die er etwa bei Ausstellungen in der Londoner Royal Academy oder auch bei seinen Experimenten hinter den Kulissen verfolgte. Die Rezeption Turners in der damaligen Kunstdebatte wie auch in der Nachwelt bildet einen weiteren Schwerpunkt des Projekts; ihr verdankt er seinen Ruf als Vorläufer der Abstraktion. Die Ausstellung wird vom Lenbachhaus in Kooperation mit Tate, London, organisiert und zeigt rund 40 Gemälde sowie 40 Aquarelle und Skizzen aus allen Schaffensphasen.

 

München

Meredith Monk – Calling

10.11.23-03.03.24

Die Präsentation „Meredith Monk. Calling“ zeigt das künstlerische Werk der einflussreichen amerikanischen Künstlerin aus sechs Jahrzehnten. Sie bewegte sich frei zwischen den verschiedenen Kunstdisziplinen Musik, Theater, Tanz, Video und Installation und hat mit ihrem Schaffen die Grenzen kontinuierlich erweitert. Bekannt ist sie als Wegbereiterin der ortsspezifischen Performance. Mit ihrer interdisziplinären Arbeitsweise hat die nachfolgenden Generationen maßgeblich mitbeeinflusst. Im Zentrum steht dabei die menschliche Stimme. In der Musik- und Theaterwelt ist die Künstlerin weithin bekannt. Doch die Ausstellung im Haus der Kunst wird die erste in Europa sein, die sich dem Werk der Künstlerin widmet.

 

Stuttgart

Modigliani – Moderne Blicke

24.11.23-17.03.24

Mit nur 35 Jahren starb Amedeo Modigliani im Jahr 1920. Trotz des frühen Todes hinterließ er ein umfangreiches künstlerisches Werk als Bildhauer, Maler und Zeichner. Dabei widmete er sich fast ausschließlich dem Menschen als Motiv. Berühmt sind seine Porträts ebenso wie die weiblichen Akte, die zwar seit 100 Jahren zum Kunstkanon der Moderne gehören, heute aber in ihrem Frauenbild wieder neu befragt werden. Es werden rund 100 Gemälde und Papierarbeiten des Italieners präsentiert und ihnen Werke anderer Künstler der Klassischen Moderne aus Österreich und Deutschland, wie Gustav Klimt, Egon Schiele oder Wilhelm Lehmbruck gegenübergestellt. Erstaunliche Parallelen werden sichtbar, genauso wie die Außergewöhnlichkeit von Modiglianis Kunst. Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem Museum Barberini statt.

 

Völklingen

Julian Rosefeldt – When we are gone

11.12.22-03.09.23

Eindrücke von der Eröffnung © Weltkulturerbe Völklinger Hütte | Oliver Dietze

Um die gefeierte neue Filminstallation Euphoria von Julian Rosefeldt, die im Weltkulturerbe Völklinger Hütte ihre institutionelle Europapremiere hat, ereignet sich ab dem 11. Dezember eine große Werkschau des Künstlers, der international für seine visuell opulenten und virtuos choreografierten Filminstallationen bekannt ist. Julian Rosefeldt präsentiert sieben seiner zum Teil raumgreifenden Arbeiten aus den letzten zwanzig Jahren an eigens ausgewählten Orten in und unter der mehr als 6.000 Quadratmeter großen Gebläsehalle mit ihren gigantischen Maschinen und Schwungrädern: Sie wird so zum kongenialen Schauplatz für die audiovisuellen Gesellschaftsreflexionen des Berliner Künstlers. Euphoria stellt als künstlerische Tour de Force durch die Geschichte des Kapitalismus die Frage, warum dieser bis heute alternativlos zu sein scheint. Drummer geben den Takt vor, ein Chor singt: So wird die bildstark umgesetzte Textcollage aus Zitaten von Adorno, Virginie Despentes und Einstein bis zu Michel Houellebecq und Snoop Dogg zur veritablen Film-Oper. Wir betreten die Empfangshalle einer Bank mit Angestellten im Kapital- und Tanzrausch, fahren mit Giancarlo Esposito im Taxi durch ein explosives New York, stehen mit philosophierenden Obdachlosen in Kiew an der Feuertonne oder mit Lohnarbeiterinnen am Paketlagerband, wir lauschen jungen Skateboardern in einem verlassenen Busdepot und folgen einem animierten Tiger mit der Stimme von Cate Blanchett durch einen menschenleeren Supermarkt.

Wolfsburg

Freundschaften. Gemeinschaftswerke von Dada bis heute

13.05.23-24.09.23

Mit Freunden zusammenarbeiten? Für die einen unwägbares Terrain, für die anderen ein großes Experimentierfeld. Die transnationale Ausstellung "Freundschaften. Gemeinschaftswerke von Dada bis heute" zeigt im Kunstmuseum Wolfsburg anhand einer Auswahl an faszinierenden Werken aus Literatur, Musik, Malerei, Skulptur, Zeichnung und Film, dass seit dem 19. Jahrhundert bis in unsere Gegenwart hinein Freunde gemeinsam Kunst entstehen lassen können. Flüchtige Bekannte, enge Vertraute, Freunde, Liebespaare oder auch Konkurrenten haben unter bestimmten Umständen und zeitlichen Konstellationen ihre produktiven Energien zusammengetan: Salvador Dalí und Luis Buñuel; Nusch und Paul Éluard; William S. Burroughs und Brion Gysin; Georg Baselitz und Eugen Schönebeck; Salomé und Luciano Castelli; Werner Büttner und Martin Kippenberger; Arnulf Rainer und Dieter Roth; Jean Tinguely und Yves Klein; Mike Kelley und Paul McCarthy; Christian Boltanski, Gina Pane und Jean Le Gac; Allan Kaprow, Nam June Paik, Otto Piene, James Seawright, Thomas Tadlock, Aldo Tambellini; Ornette Coleman und sein Free Jazz Double Quartet; Jenny Holzer und Lady Pink; Guerrilla Girls. Diese unterschiedlichen Energien und Perspektiven kamen spontan, flüchtig oder genau geplant zusammen.

 

Wuppertal

Pablo Picasso, Max Beckmann: Mensch – Mythos - Welt

17.09.23-07.01.24

Fünfzig Jahre nach seinem Tod ist Pablo Picasso aktueller denn je.  Sein Werk, das in formaler und thematischer Hinsicht von selten erreichtem Reichtum ist, wird ununterbrochen auf der ganzen Welt ausgestellt, nimmt einen unvergleichlichen Platz im kulturellen Geschehen ein und fasziniert immer wieder mehrere Generationen von Besuchern. Anlässlich des 50. Jahrestags seines Todes am 8. April 1973 gaben die französische Kulturministerin Rima Abdul Malak und der spanische Minister für Kultur und Sport Miquel Iceta am 12. September 2022, in Madrid den Startschuss für die "Picasso-Feier 1973-2023". Auch Wuppertal ist am Jubiläumsprogramm mit seiner Ausstellung beteiligt.

 

Quelle

[1] Statista, 2023: Anzahl der Personen in Deutschland, die Museen, Galerien oder Kunstausstellungen besuchen, nach Häufigkeit von 2019 bis 2023
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/171176/umfrage/haeufigkeit-des-besuchs-von-museen-galerien-kunstaustellungen/