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PDF Format im Vormarsch?

Trotz des kurzen Einbruchs des eBook Booms wird das Format PDF auch zukünftig eine der führenden Rollen für Informationstransport sein. Die meis...
Mark Ralea | 27.05.2005
Die meisten Hersteller nutzen es um Anleitungen oder Handbücher für die Kunden zur Verfügung zu stellen, besonders verbreitet ist es bei Preislisten und Angeboten der Distributoren. Grund genug um das Format genauer unter die Lupe zu nehmen.

Inzwischen hat jeder schon eine PDF Datei auf seinem Bildschirm gesehen, sei es als Bedienungsanleitung, Informationsblatt oder Formular. Einer der Gründe ist sicherlich die große Verbreitung des Adobe Acrobat Reader, der inzwischen automatisch auf jedem Komplettsystem installiert ist oder zumindest auf CD beiliegt.

Das ,,portable document format“ (PDF) ist ein Format, das von Adobe Systems 1993 entwickelt wurde, wobei Acrobat1 zunächst kostenpflichtig war. Die heutige Verbreitung wurde erst durch die kostenlose Weitergabe des Readers möglich. Auf den ersten Blick sah es fast so aus, als solle das PDF das Papier in den Büros ersetzen. Leider ist dies nicht möglich, auch wenn die Entwickler diesem Ziel jeden Tag einen Schritt näher schreiten. Die gute Dokumentation seitens Adobe macht es vielen Drittherstellern bzw. kleinen Programmierer einfach zusätzliche Werkzeuge und neue Elemente zu erstellen und in die vorhandene Software einzubauen.

Aber jedes Format braucht auch seine Hardwareseitige Lösung, den Anfang nahm es 1973 im legendären kalifornischen Forschungslabor PARC. Xerox wollte einen Bildschirm entwickeln der dem Papier ähnliche Eigenschaften haben sollte. Nach knapp einem Jahr wurde das Projekt eingestellt.

So wurde das Ziel einen Bildschirm zu bauen, der aussieht wie Papier, genauso biegsam und leicht ist, es dem Benutzer aber erlaubt das Display zu löschen und neu zu beschreiben, nicht erreicht. Sony konnte dies zwar noch nicht ganz verwirklichen, doch sind sie dem Ziel mit dem Librie EBR-1000EP bis heute am nächsten gekommen. Im Reich der aufgehenden Sonne gibt es dieses Gerät bereits seit einiger Zeit zu kaufen, welches als erstes E-Book Reader genannt werden darf. Zwar wurden von einigen weiteren Herstellern Geräte veröffentlich, diese konnten sich aber auf dem Markt nicht durchsetzen. Der Hauptgrund war sicherlich das Argument dass diese Geräte „zu klobig waren“. Des Weiteren waren die Flüssigkristallanzeigen nicht augenfreundlich und die Geräte durch einen zu hohen Stromverbrauch nicht wirtschaftlich genug.

Der Librie hat keine Hintergrundbeleuchtung, sondern reflektiert, ähnlich wie Papier, nur das Umgebungslicht von Sonne bzw. anderen Lichtquellen. Die Batterien werden nur benutzt, um Seiten zu wenden wodurch es möglich ist, mit nur einer Ladung dies 2500 Mal zu bewerkstelligen. Dieses Abspielgerät könnte eine Revolution bei den Printmedien auslösen. Zeitungsverleger würden beispielsweise enorme Kosten sparen und seinen Ertrag steigern. Zeitungen würden ohne Probleme an jedem Punkt der Erde herunterladbar sein (Spiegel bietet diesen Dienst Abokunden bereits an).


In Europa wird deshalb schon fieberhaft nach weiteren Endgeräten geforscht. Wobei einige Hersteller der Meinung sind, dass dies vom Handy mit Windows Mobile übernommen werden kann. Ob sich dieses bei Casualusern durchsetzen wird ist mehr als fraglich. Wenn doch wären Zeitungen nur der Spitze des Gipfels, denn auch Verlage würden sich diese Technologie zu nutze machen um ihre Bücher auf dem Markt zu platzieren. Google.de hat denn Anfang mit dem Suchdienst für Textstellen aus Büchern gemacht. Ob die Verlinkung zu Buchhändlern in den baldigen neuen Boom der eBooks bestehen bleibt ist fraglich – Direktvertrieb wäre sicherlich sinnvoller.

Es werde sicher noch einige Jahre vergehen bis PDFs mehr als nur eine sehr kleine Nische im Buchbereich sind. Schlussendlich wird der Leser entscheiden was ihm lieber ist…
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