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Jeder zweite Manager will sich mit Outsourcing selbst entlasten

43 Prozent der Unternehmen erhoffen sich vom Outsourcing eine Entlastung und damit eine Konzentration auf das Kerngeschäft.
Gerade die mittlere Führungsebene in Großunternehmen fühlt sich oftmals überlastet . Laut einer Studie der Cologne Business School klagen die Mittelmanager über die Fülle der Aufgaben, aber zunehmend auch über zu wenig Ressourcen. Der Fachkräftemangel belaste vor allem Entscheider in großen Firmen. Daher wollen gerade diese auf Outsourcing setzen. 47 Prozent der Manager in Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern geben an, sich selbst durch Outsourcing entlasten zu wollen.

„Gerade in IT-getriebenen Unternehmensbereichen haben Budgetkürzungen und Fachkräftemangel zu einer angespannten Situation geführt. Outsourcing kann helfen, das Verhältnis von Mitarbeitereinsatz und Wertschöpfung zu optimieren“, sagt Daniel Just, Sourcing-Experte von Steria Mummert Consulting. Dabei bleibt zwar Kosteneinsparung das wichtigste Ziel für auslagernde Unternehmen, doch die Entlastung der Mitarbeiter belegt Rang zwei und hat um elf Prozentpunkte zugenommen. Auf Platz drei der meist genannten Gründe für Outsourcing liegt der Wunsch nach mehr Flexibilität.

Die in das Outsourcing gesetzten Erwartungen an Entlastung und Einsparung scheinen aufzugehen. Denn 97 Prozent der Entscheider sind beispielsweise mit ihren BPO-Services zufrieden und alle Befragten äußern Zufriedenheit mit erhaltenen Application-Management-Leistungen.

Werden ganze Geschäftsprozesse (Business Process Outsourcing) ausgelagert, übergibt das Unternehmen beispielsweise das Finanz- und Rechnungswesen oder das Katalogwesen in die Hände des Dienstleisters. Auch Anwendungsprogramme wie Abrechnungssysteme oder SAP-Installationen werden zunehmend vollumfänglich von einem Provider betrieben und weiterentwickelt (Application Management). Denn reduzierte IT-Budgets haben zu einem Investitionsstau bei Anwendungen geführt. „Dieser Rückstand ist im eigenen Haus schwer aufzuholen, denn oftmals verfügen die Mitarbeiter nicht mehr über die notwendige Zeit und teilweise auch das notwendige Wissen über die alten Programme. Zudem haben Fachkräftemangel und Budgetkürzungen zu kleineren Teams geführt . Die Vergabe ganzer Prozesse ermöglicht gerade dem Management die Entlastung von aufwändigen Koordinations- und Kontrollfunktionen“, sagt Daniel Just.

Wer den gesamten Prozess aus der Hand gibt, benötigt Vertrauen in die Kompetenz des Dienstleisters. Daher legen auch besonders viele der befragten Entscheider bei der Wahl ihres Outsourcing-Dienstleisters Wert auf Fachkompetenzen . 68 Prozent der Befragten schauen zuerst auf das Wissen der Provider. Das sind beachtliche elf Prozentpunkte mehr als in der Studie 2011. Auf Platz zwei folgt die Datensicherheit und auf Rang drei das Branchenwissen . Speziell für die Outsourcingdisziplin Application Management schauen 59 Prozent zuerst auf die Branchen- und Prozessexpertise ihres IT-Serviceproviders, auch dieser Wert ist um elf Prozentpunkte gestiegen. „Wichtig ist, von Anfang an den richtigen Partner zu wählen, der nicht nur hinsichtlich der Fachkompetenz, sondern auch von der Kultur her zur Firma passt. Eine intensive Prüfung dieser Faktoren spätestens in der Due Diligence, erspart sich möglichen Ärger mit dem falschen Partner. “, r ät Daniel Just.

Hintergrund
Die Trendstudie „Erfolgsmodelle Outsourcing 2013“ ist das Ergebnis einer Entscheiderbefragung, die im Auftrag von Steria Mummert Consulting durchgeführt wurde. Im Februar 2013 wurden 200 Fach- und Führungskräfte aus Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern aus zehn Branchen zum Thema „Outsourcing“ befragt. Neben allgemeinen Fragen wurden besonders die Disziplinen Application Management, Business Process Outsourcing (BPO) und Managed Testing Services (MTS) untersucht. Zusätzlich geht die Studie auf die Nutzung der verschiedenen Shoringmodelle ein.