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Verbraucher erledigen bereits jetzt ihre Weihnachtseinkäufe, um dem Lieferketten-Wahnsinn zu entkommen

Neue Umfrage von Oracle zeigt Verunsicherung unter Verbrauchern angesichts hoher Preise, Fehlbestände und Lieferverzögerungen.
Verbraucher erledigen bereits jetzt ihre Weihnachtseinkäufe, um dem Lieferketten-Wahnsinn zu entkommen © pixabay / Pexels
 

Als wäre eine Pandemie nicht schon genug, zeigt eine neue Oracle Retail-Studie aus dem Bereich der Konsumentenforschung, dass Kunden darüber besorgt sind, dass Lieferverzögerungen durch Probleme in der Lieferkette die Feiertage ruinieren könnten. Als Reaktion darauf haben 41 Prozent der Deutsche bereits mit den Feiertagseinkäufen begonnen oder planen, diese früher als üblich zu erledigen. 13 Prozent der Befragten haben vor, mehr Geschenke zu bestellen für den Fall, dass einige sich verzögern oder storniert werden, wobei diese Zahl bei Millennials auf 20 Prozent ansteigt*. Andere entscheiden sich für einen einfacheren Weg: 28 Prozent der Befragten gaben an, sie würden in diesem Jahr eher Geschenkkarten kaufen.

„Wie wir gerade in den Nachrichten sehen können, sind die Herausforderungen in der Lieferkette ein globales Problem. Unabhängig davon werden Verbraucher Einzelhändler nach wie vor an ihrer Fähigkeit messen, ihre Wünsche in dieser Feiertagssaison zu erfüllen“, so Mike Webster, Senior Vice President und General Manager, Oracle Retail. „Die Rechenschaftspflicht wird das A und O sein. Einzelhändler müssen über klare Einblicke in ihren Bestand, einen realistischen Zeitplan für die Erfüllung sowie über einen Plan verfügen, um während der gesamten Bestell- und Lieferprozesse klar zu kommunizieren. Durch Transparenz und praktische Maßnahmen können Einzelhändler das Vertrauen ihrer Kunden gewinnen und das Potenzial für die zukünftige Kundentreue schaffen.“

Im Rahmen der Untold Insights-Umfrage wurden im September 2021 5.728 Verbraucher weltweit, darunter 536 in Deutschland, zu ihren Einkaufsgewohnheiten in Pandemie-Zeiten und ihren Einkaufsplänen für die Feiertage befragt. Ein kostenloses Exemplar des Berichts findet sich hier.

Probleme in der Lieferkette

Dass sie an den Feiertagen mit leeren Schachteln dastehen könnten, weil die Produkte, die sie kaufen wollen, nicht verfügbar sind oder es zu lange dauert, bis diese ankommen, bereitet vielen Kopfzerbrechen:

  • 14 Prozent der Befragten befürchten, dass die von ihnen gewünschten Produkte aufgrund der Knappheit teurer werden.
  • 12 Prozent sind darüber besorgt, dass die gewünschten Produkte eventuell nicht verfügbar sein werden.
  • 12 Prozent haben Angst, ihre Freunde und Familie zu enttäuschen, falls sie nicht die Geschenke bekommen, die sie sich wünschen.
  • 13 Prozent machen sich Sorgen, dass Leckereien für das Festtagsessen, nicht mehr erhältlich sein könnten.

Das Christkind hat Verspätung

68 Prozent der Befragten haben vor, sich Geschenke nach Hause liefern zu lassen (80 Prozent im Jahr 2020), doch viele (22 Prozent) sind besorgt über eventuell verspätete Lieferungen, falls diese überhaupt noch ankommen sollten. 50 Prozent der Befragten gaben an, dass die genaue Verfolgung des Lieferstatus sehr wichtig sei, um ihre Sorgen zu lindern.

  • 31 Prozent der Befragten sagen, dass die Liefergeschwindigkeit bestimmt, von wem sie bestellen. 6 Prozent der Verbraucher erwarten sich eine Lieferung am selben Tag, 37 Prozent eine 1-2-Tage-Lieferung und 38 Prozent 3-5 Tage.
  • 32 Prozent der Befragten glauben, dass sie empört sein werden, sollten sich ihre Lieferungen verzögern.
  • 32 Prozent befürchten, dass ihre Geschenke später ankommen werden als erwartet.
  • 22 Prozent haben Angst, dass Geschenke gar nicht erst ankommen könnten.

Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen: Selbst wenn die Geschenke schlussendlich am Zielort ankommen sollten, befürchten 19 Prozent der Befragten, dass Paketdiebe sie stehlen könnten.

Vorrätig oder Pech gehabt

Trotz aller Herausforderungen werden Kunden Einzelhändler in dieser Saison daran messen, ob sie die gewünschten Produkte erhalten oder nicht:

  • 33 Prozent sind sich einig, dass Fehlbestand Teil eines schlechten Einkaufserlebnisses ist.
  • 33 Prozent interessieren sich je nach Produktverfügbarkeit für eine Marke/ein Unternehmen.
  • 26 Prozent sind nicht bereit, zu warten, bis ein Einzelhändler seinen Bestand wieder auffüllt, und kaufen lieber woanders ein.

Trotz der niedrigen Preise sind viele Verbraucher nicht gewillt, auf Vergünstigungen im Laden zu warten, um das zu bekommen, was sie brauchen. Lediglich 68 Prozent der Befragten gaben an, Amazon Prime Day- oder Black Friday-Angebote zu nutzen. Eine kleinere Gruppe (18 Prozent) gab an, sie schlage bei Cyber Monday-Angeboten zu.

Geschenkkarten liegen im Trend

Auf die Frage, welche Geschenke sie in diesem Jahr vermehrt kaufen wollten, wurden Geschenkkarten als Spitzenreiter genannt:

  • 28 Prozent wollen mehr Geschenkkarten kaufen (43 Prozent der Babyboomer und 38 Prozent der Frauen gaben an, sie würden am liebsten Geschenkkarten bekommen)
  • 21 Prozent mehr Kosmetikprodukte
  • 20 Prozent mehr Schuhe

Die Wahrheit über Rücksendungen

Sie mögen Ihnen vielleicht sagen, dass sie Ihre Geschenke lieben, doch trotzdem plant fast die Hälfte aller Millennials in Wirklichkeit, Ihre Geschenke zu retournieren.

  • 43 Prozent der Befragten planen, einige ihrer Geschenke zurückzugeben (51 Prozent der Millennials)
  • 18 Prozent haben vor, die Hälfte ihrer Geschenke zurückzugeben (25 Prozent der Millennials)
  • 69 Prozent der Gen Z*-Kunden wollen zumindest einige Geschenke zurückgeben, während 83 Prozent der Babyboomer nicht vorhaben, ihre Geschenke zu retournieren

Feiertagseinkäufe vor Ort erwünscht

Auch wenn die Pandemie aktuell erneut präsenter wird, möchten Verbraucher in diesem Jahr ihre Weihnachtsgeschenke trotzdem wieder vermehrt lokal im Einzelhandel einkaufen und nehmen dafür auch Einschränkungen in Kauf:

  • 21 Prozent der Verbraucher haben vor, hauptsächlich im Laden einzukaufen (2020 waren es 17 Prozent); 49 Prozent wollen sowohl im Laden als auch online einkaufen (2020 waren es 53 Prozent)
  • 62 Prozent fühlen sich beim Einkaufen im Freien wohl, während 76 Prozent lieber in Innenräumen einkaufen
  • Auf die Frage, was sie beim Einkaufen am wenigsten störe, nannten 14 Prozent eine Maskenpflicht, 18 Prozent eine Impfpflicht für Kunden und 13 Prozent eine Abstandspflicht

 

*Gen Z (18-24); Millennials (25-39); Gen X (40-54); Babyboomer (55+)