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Mitarbeiterzufriedenheit 2023 vs. 2020: Die größten Konzerne im Vergleich

Fazit nach drei Krisenjahren: SAP weiter auf dem Spitzenplatz, Edeka bleibt Schlusslicht.
Mitarbeiterzufriedenheit 2023 vs. 2020: Die größten Konzerne im Vergleich © freepik / rawpixel
 

Für deutsche Unternehmen waren die vergangenen drei Jahre geprägt von der Coronapandemie, der Energiekrise und Lieferengpässen. Trotzdem zeigt sich der deutsche Arbeitsmarkt robust, die Anzahl der Erwerbstätigen liegt auf Rekordhoch. In Zeiten von Personalmangel und Fachkräfteengpässen müssen selbst namhafte Unternehmen um Beschäftigte buhlen. Vor diesem Hintergrund untersucht die Berlin School of Business and Innovation (BSBI) erneut, wie sich die Situation in den Unternehmen auf die Mitarbeiterbewertungen der Betriebe auswirkt. Bereits im Oktober 2020 hatte die Wirtschaftsschule einen Blick auf die Zufriedenheit der Beschäftigten in 24 der 30 wirtschaftsstärksten deutschen Unternehmen geworfen und die Analyse nun mit den gleichen Unternehmen wiederholt.  

Technologiekonzern SAP bleibt beliebtestes Unternehmen, Lebensmittelhändler Edeka erneut auf dem letzten Platz   

Weiterhin Spitzenreiter im Zufriedenheitsranking ist der Technologiekonzern SAP: Mit 4,4 von fünf möglichen Sternen konnte das Unternehmen im Vergleich zu 2020 noch 0,1 Prozentpunkte zulegen und bleibt damit das Zuhause der zufriedensten Mitarbeitenden. Unverändert auf dem letzten Platz liegt 2020 wie auch 2023 der Lebensmittelhändler Edeka. Das Unternehmen mit den meisten Beschäftigten der Analyse erhält mit 3,3 Sternen von diesen auch weiterhin unterdurchschnittliche Bewertungen bei der Mitarbeiterzufriedenheit. Die Konkurrenz von Rewe erzielt ein besseres Ergebnis und konnte sich im Vergleich zu 2020 geringfügig steigern (2020: 3,7 Sterne; 2023: 3,8 Sterne).  

Krisenbranchen der letzten Jahre schneiden überraschend gut ab

Insgesamt scheinen sich die letzten drei Krisenjahre nicht signifikant auf die Mitarbeiterzufriedenheit in Deutschlands größten Konzernen ausgewirkt zu haben. 25 Prozent der untersuchten Unternehmen erhalten immer noch die gleiche Bewertung von ihren Beschäftigten wie 2020. Bei 58 Prozent ergeben sich lediglich Verschiebungen von 0,1 Prozentpunkten ins Positive oder Negative. Spannend: Auch von den Krisen besonders betroffene Konzerne, wie die Deutsche Lufthansa oder energieintensive Unternehmen wie BASF und thyssenkrupp, verzeichnen keine substanziellen Veränderungen in der Mitarbeiterzufriedenheit. Ebenso die deutschen Autobauer: BMW und Daimler verlieren trotz Chipmangel und dank Kurzarbeitergeld nur 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zu 2020. Ihre Mitarbeiterzufriedenheit liegt somit mit 3,9 Sternen immer noch über dem Durchschnitt der untersuchten Unternehmen und gleichauf mit Volkswagen, wo keine Veränderung festzustellen war.

Zufriedenheitszuwächse bei Allianz, Deutscher Bahn und Deutscher Post  

Die größten Zuwächse bei der Zufriedenheit der Beschäftigten verzeichnet die Allianz und die Deutsche Post mit einem Plus von jeweils 0,4 Prozentpunkten. Der Versicherungskonzern, der auch die Anzahl der abgegebenen Bewertungen fast verdreifachen konnte, verbesserte sich 2023 auf 4,2 Sterne hin zu einer überdurchschnittlichen Bewertung und erhält damit den zweiten Platz des 2023er-Rankings. 


Auch die Deutsche Post konnte die Anzahl ihrer Bewertungen mehr als verdoppeln und erhält 2023 von ihren Beschäftigten 3,7 Sterne: ein guter Platz im Mittelfeld. Mit Blick auf die jüngsten Tarifverhandlungen außerdem interessant: Auch in der Unterkategorie “Gehalt” stieg die Bewertung der Deutschen Post leicht von 3,3 Sterne (2020) auf 3,4 Sterne (2023). 

Nicht nur angesichts von Coronaregeln in Zügen überrascht der Zuwachs der Deutschen Bahn. Sie verbessert sich von 3,5 Sterne (2020) auf 3,8 Sterne (2023) und ist damit ebenfalls im Mittelfeld der Mitarbeiterzufriedenheit angekommen. 

Professor Dr. Kyriakos Kouveliotis, Provost und Chief Academic Officer, kommentiert: “Wir stellen fest, dass sich die letzten drei Krisenjahre nicht signifikant in den Mitarbeiterbewertungen der größten deutschen Konzerne widerspiegeln. Hier haben sicher auch politische Maßnahmen ihre Wirkung gezeigt, die den Unternehmen ermöglichten, weiterhin in die Zufriedenheit ihrer Beschäftigten zu investieren. Angesichts des Fachkräftemangels, der sich in den kommenden Jahren nur noch verschärfen wird, war das eine kluge Strategie.”