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Trotz Wirtschaftskrise: Die Deutschen spenden mehr

„Deutscher Spendenmonitor 2009“: Zahl der Spender gesunken. Durchschnittliche Spendenhöhe deutlich gestiegen.
Kantar | 02.12.2009
Bielefeld, 2. Dezember 2009 – Die anhaltende Wirtschafts- und Finanzkrise hat überraschende Auswirkungen auf das Spendenverhalten der Deutschen. In den vergangenen zwölf Monaten spendeten 39 Prozent der deutschsprachigen Bundesbürger über 14 Jahre an nationale und internationale Hilfsorganisationen. Dies ist das Ergebnis des „Deutschen Spendenmonitors“, der bereits im fünfzehnten Jahr vom Marktforschungsunternehmen TNS Infratest durchgeführt wurde. Für die repräsentative Befragung zum Spendenverhalten der bundesdeutschen Bevölkerung führte TNS Infratest insgesamt 4.000 persönliche Interviews im Zeitraum von Mitte September bis Oktober durch, in denen die Bundesbürger nach ihrem Spendenverhalten befragt wurden.



Im Zeitraum Oktober 2008 bis Oktober 2009 wurden in Deutschland von rund 25 Millionen

Personen Privatspenden im Wert von rund 2,9 Milliarden Euro an gemeinnützige

Organisationen gespendet. Damit spendeten zwar gut zwei Millionen Bundesbürger weniger als noch im Vorjahreszeitraum, allerdings haben die Personen, die gespendet haben mit 115 Euro pro Kopf deutlich mehr gegeben, als die Spender im Vorjahr (102 Euro). Die Gesamtspendensumme von ca. 2,9 Milliarden Euro übertrifft damit sogar die Spendensumme aus dem Vorjahr um ca. 100 Millionen Euro.



Nach wie vor konzentrieren sich die Spender auf weniger Spendenzwecke als in vergangenen Jahren. Die Quote für „Sofort- und Nothilfe“ sowie für die „Behinderten- und Krankenhilfe“ hat sich im Vergleich zum Vorjahr stabilisiert. „Kirchliche Zwecke“ sowie (langfristige) „Entwicklungshilfe“ und der Bereich „Umweltschutz“ wurden häufiger von den Befragten als Spendenziel angegeben.



In den westlichen Bundesländern ist der Rückgang der Spenderquote von zwei Prozentpunkten ein Rückgang auf den niedrigsten Wert seit 2000. Der Rückgang um sechs Prozentpunkte in Ostdeutschland ist noch deutlich stärker. „Die wirtschaftliche Situation und die Angst vor Arbeitslosigkeit scheint im Osten deutlich stärkeren Einfluss auf das Spendenverhalten zu haben. Die aktuellen Werte hinsichtlich der Spenderquote sind vergleichbar mit den ebenfalls unklaren wirtschaftlichen Aussichten der Jahre 2004 und 2000/2001. Erfreulich ist, dass die Menschen, die derzeit weniger finanzielle Sorgen haben, offenbar als Großspender einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung sozialer Aufgaben leisten“, stellt Jan Borcherding, verantwortlicher Projektleiter des „Deutschen Spendenmonitors“ bei TNS Infratest in Bielefeld, fest.



Der „Deutsche Spendenmonitor“ von TNS Infratest dient gemeinnützigen Organisationen in Deutschland seit fünfzehn Jahren als verlässliche Informationsquelle rund um das Thema Spenden in Deutschland. Die Studie leistet über die Informationen für das Spendenmarketing hinaus, seit Anbeginn auch einen erheblichen Beitrag zur Objektivierung des deutschen Spendenwesens in der Öffentlichkeit.



Steckbrief des „Deutschen Spendenmonitors“ von TNS Infratest:
Grundgesamtheit:
Erwachsene Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland im Alter ab 14 Jahren

Stichprobenumfang:
n = 4.000 Befragte

Auswahlverfahren:
Zufallsauswahl nach Random-Route-Verfahren

Streuung:
Repräsentative Streuung über Bundesländer und Ortsgrößen mittels ADM-Mastersamples

Erhebungsmethode:
persönlich-mündliche Befragung, CAPI-Omnibus (Computer Assisted Personal Interviewing)

Befragungszeitraum:
Einmal jährlich, 4 Wochen






Die Presseinformation als PDF-Datei sowie Charts zum „Deutschen Spendenmonitor 2009“ finden Sie auf unserer Website unter http://www.tns-infratest.com/presse





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Jan Borcherding

t +49 (0)521 9257 496

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