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Verband IT-Mittelstand schlägt Alarm: Konjunkturprogramme ohne IT-Mittelstand!

Der Verband IT-Mittelstand kritisiert die Umsetzung der öffentlichen Kreditförderung und warnt vor Bevorzugung der IT-Industrie und großer Telekommunikationsunternehmen gegenüber dem IT-Mittelstand hinsichtlich der Konjunkturprogramme der Politik.

Aachen, Februar 2009. Die IT-Wirtschaft hat sich in den vergangenen Jahren konsolidiert. Die Geschäftsmodelle sind nach den Börsenumwälzungen der Jahrtausendwende solider geworden. Jetzt aber drohen die erreichten Erfolge im Strudel der verschlechterten Wirtschaftsentwicklung und der Finanzkrise unterzugehen.

Bereits im letzten Jahr hatte der Verband ITMittelstand vor einer Kreditklemme gewarnt, die damals noch von der Politik bestritten wurde. Zu den Auswirkungen der Finanzkrise wurde vom Verband IT-Mittelstand unter mittelständischen IT-Unternehmen eine Umfrage durchgeführt, deren aktuelle Resultate jetzt vorliegen und die der Verband auf einer Pressekonferenz anlässlich der CeBIT vorstellen wird. Die Unternehmen wurden unter anderem zur öffentlichen Kreditförderung und ihren geschäftlichen Erwartungen befragt. Das Ergebnis ist deutlich: Viele üben Kritik am Rating der Banken und fühlen sich über die öffentliche Kreditförderung schlecht informiert.

Auf den Wirtschaftsabschwung reagiert die Politik mit groß angelegten Konjunkturprogrammen, auch für die ITKBranche, doch nützen diese ebenfalls dem IT-Mittelstand? Der auf dem dritten IT-Gipfel beschlossene Ausbau der Breitbandnetze dient vorwiegend den großen Telekommunikationsunternehmen, während mittelständische und unabhängige Software-Produzenten das Nachsehen haben. Großunternehmen wie Opel sind in der öffentlichen Diskussion, aber kleine und mittelständische Firmen werden dem lautlosen Sterben überlassen.

Der Verband IT-Mittelstand engagiert sich jedoch nachdrücklich dafür, dass nicht nur die bereits Starken gefördert werden, sondern dass ein starker IT-Mittelstand ebenso bedeutsam für die Zukunft der deutschen Wirtschaft ist. Aus diesem Grund werden auf der Pressekonferenz des Verband IT-Mittelstand alternative Vorschläge unterbreitet.

Öffentliche Projekte, wie die elektronische Gesundheitskarte und die Einrichtung eines schlanken EGovernments, dürfen nicht ohne die Beteiligung der ITKMUs gestaltet werden, denn diese kennen durch ihre tägliche Arbeit die tatsächlichen Problemlagen und wollen keine überdimensionierten Lösungen verkaufen.

Fehler, wie beim Online-Arbeitsmarkt der Bundesagentur für Arbeit (BA), dürfen sich nicht wiederholen. Zur Erinnerung: Bei der Auftragsvergabe an den globalen ITDienstleister Accenture waren noch Kosten von 57,5 Millionen Euro erwartet worden. Zwischenzeitlich stieg die Summe auf 77 Millionen und lag dann bei über 100 Millionen Euro.

„Besonders dubios wird die Sache beim so genannten Job-Roboter. Der sucht für die BA im Internet nach offenen Stellen bei anderen Anbietern. Da der Auftragswert drei Millionen überstieg, hätte die BA europaweit ausschreiben müssen. Stattdessen ging der Auftrag an Accenture. Und deren Lösung hat ersten Prüfungen nicht standgehalten“, beschreibt Thorsten Harms, Reporter des Hessischen Rundfunks, eine der vielen Widersprüche der Auftragsvergabe.

Seltsame Ironie der Geschichte: Die BA überließ die Kostenkontrolle der Firma Accenture. Welcher ITMittelständler hat jemals unter solchen Bedingungen gearbeitet? Kostendruck und harter Wettbewerb bestimmen den Geschäftsalltag der KMUs.

Die Ungereimtheiten beim Online-Arbeitsmarkt der BA und vielen anderen Projekten lassen sich nur auf eine Weise erklären. Die Interessensvertretung der IT-Industrie hat reale Auswirkungen, häufig zu Lasten des Steuerzahlers, während der IT-Mittelstand kaum Gehör findet. Der Verband IT-Mittelstand als Sprachrohr der IT-KMUs hält jedoch dagegen. Um seiner Position Nachdruck zu verleihen, fordert dieser deswegen eine Vernetzung der unterschiedlichen Organisationen des IT-Mittelstands von der regionalen bis zur europäischen Ebene.

Zur Pressekonferenz, die im Rahmen der CeBIT 2009 ausgerichtet wird und die ebendieses Thema behandelt, sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Bitten nutzen Sie zur Anmeldung die untenstehende Kontaktadresse.

Rahmendaten zur Pressekonferenz:
Datum: Mittwoch, 4. März 2009, von 11:00 bis 12:00 Uhr
Ort: Saal Dresden des Convention Center, Hannover
Teilnehmer des VDEB Verband IT-Mittelstand e.V.:
Dr. Oliver Grün, Vorsitzender
Rolf Chung, Verbandsreferent


Hintergrundinformationen VDEB Verband IT-Mittelstand e.V.
Der VDEB ist die Interessensvertretung des IT-Mittelstands in Deutschland. Unsere Mitglieder sind Soft- und Hardwarehersteller ebenso wie IT-Dienstleister und EDVBeratungsunternehmen. Mit unserer Arbeit stärken wir die mittelständischen IT-Unternehmen in ihrem Wettbewerb mit der IT-Industrie. Wir bringen mittelständische Positionen in die politische Diskussion ein und fordern deren Umsetzung. Der VDEB und seine Mitglieder treten insbesondere für offene Standards und freien Technologiezugang ein. Der VDEB fördert gezielt technologische Innovationen, die Weiterqualifizierung von IT-Fachkräften und organisiert kooperative Geschäftsmodelle für den IT-Mittelstand. Mit dem VDEB-Gütesiegel, dem VDEB-TÜV SÜD-Zertifikat für zertifizierte Software und einer eigenen VDEB ITVersicherung bietet der Verband allein für den ITMittelstand entwickelte Wettbewerbsinstrumente an. Die Interessen der Mitglieder werden durch eine gemeinsame Fach- und Öffentlichkeitsarbeit zum Ausdruck gebracht. Der VDEB ist beim Deutschen Bundestag akkreditiert.

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Über VDEB Verband der EDV-Software-und Beratungsunternehmen

Der Verband der EDV-Software-und -Beratungsunternehmen e.V. VDEB, vertritt die Interessen des IT-Mittelstands in Deutschland.