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Web 2.0 für Digitalradio

Was machen Sachbuchautoren, wenn ein Manuskript veraltet ist und sich die Neuauflage nicht rechnet?
marketing-BÖRSE | 27.03.2007
Bis vor einigen Jahren hätte man das Manuskript schlicht vergessen. Heute verzichtet man auf sein Rechte und hofft auf die aktualisierende Kraft der Web-Gemeinschaft.

Wer in den frühen Tagen einer neuen Technologie ein Sachbuch zum entsprechenden Thema herausgibt, muss eigentlich alle zwei Jahre wieder von vorne beginnen. So erging es auch drei Autoren, die zu einem sehr frühen Zeitpunkt - bereits Ende 2001 - ein Sachbuch mit dem Titel „Hörfunk der Zukunft“ herausgaben. Der Zahn der Zeit nagte rasch an den Inhalten. Hörfunk der Zukunft sollte interessierten Verbrauchern im dichten Dschungel der verschiedenen Digitalradio-Normen Orientierung bieten.

Web 2.0 anstatt Papierkorb

„Wir hatten das Buch inzwischen abgeschrieben“, gesteht Mitautor Harald Kuhl. „Sollten wir die im Prinzip korrekt gegliederten Inhalte einfach in den Müll verfrachten“, fragte sich der Autor Niels Gründel. Die Marktentwicklung ist für die Verbraucher aber noch nicht so zwingend, sich einen solchen Ratgeber zu kaufen. Das Internet wies den Weg zu einer bisher noch selten genutzten Lösung: „Der Online-Verwertung stand von uns aus nichts im Wege“, bekräftigt Mario Gongolsky, der das Sachbuchprojekt seinerzeit vorschlug. Inzwischen arbeiten die Autoren gemeinsam an der Zeitschrift „reinHÖREN“, die sich im Wesentlichen mit Digitalradio befasst. Zur Zeitschrift gehört ein passender Onlineauftritt, der sich als reichweitestarke Plattform anbot.

Besserwisser sind willkommen

Dort ist nun das ganze Manuskript online in ein so genanntes Wiki-System verpackt worden: „Wir bieten das gesamte Buch online an und laden die fachkundigen Leser ein, veraltete Kapitel einfach umzuschreiben, neue Kapitel anzufügen“, erklärt Niels Gründel, der auch für die technische Umsetzung verantwortlich war. „Vielleicht wird irgendwann mal wieder ein richtig gutes und aktuelles Manuskript daraus“, hoffen die Webseiten-Betreiber. Eine kommerzielle Nutzung der so von der Webgemeinschaft erzeugten Inhalte schließt die hinterlegte „Creative Commons“-Nutzungslizenz aus. Dennoch kann man für nichtkommerziellen Zwecke Passagen kopieren, verändern und weitergeben.

Sollte sich das geballte Wissen aus den einschlägigen Webforen hinterher im „Hörfunk der Zukunft“-Wiki wiederfinden, steht am Ende ein Ratgeber zum Thema Digitalradio, der inhaltlich Maßstäbe setzen wird und vor allem jedem frei zugänglich ist.

Link:
http://www.rein-hoeren.de/hdz/

Gründel-Gongolsky GbR
Medienproduktion
Marie-Curie-Str.8
53125 Bonn
Tel: 0228-298140
Mail: redaktion@rein-hoeren.de

Über www.rein-hoeren.de
Mit reinHÖREN gehen die Ohren auf Entdeckungsreise. Der Online-Auftritt befasst sich mit Hörmedien, im Schwerpunkt mit Digitalradio DAB sowie weiteren digitalen Hörfunkübertragungsverfahren wie DRM, DMB, DVB-T und Webradio. Neben ausführlichen Gerätetests machen spannende Hintergrundberichte Lust auf neue Hörerlebnisse. reinHÖREN gibt es auch als Print-Magazin. Man findet es 2007 auf der CeBIT und auf der Internationalen Funkkausstellung. Verantwortlich für reinHÖREN Print und Web ist die Gründel-Gongolsky GbR Medienproduktion in Bonn.
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