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Die Macht der Wikipedia Administratoren

Ist eine Kontrolle über das Verhalten von Administratoren sinnvoll? Es werden Einträge verhindert und diktatorische Verhaltensweisen praktiziert.
Normalerweise werden Amtsmissbrauch und Willkür nur mit Vorgängen im realen Leben in Bezug gebracht. Dass dies auch im Internet möglich ist, ist für viele nicht vorstellbar. Umsomehr da ja gerade die Internetgemeinschaft für sich in Anspruch nimmt, weltoffen und allen kreativen Vorschlägen gegenüber aufgeschlossen zu sein. Doch ein Blick hinter die Fassade der Internet-Enzyklopädie Wikipedia bringt Erstaunliches zu Tage. Da werden im Schutz von Pseudonymen mit Scheinargumenten Einträge verhindert und diktatorische Verhaltensweisen praktiziert. Bereits in der Vergangenheit wurde von vielen Betroffenen von einer "Löschhölle" gesprochen. Anderseits gibt es aber bei Wikipedia auch Stimmen die das vorgebrachte Relevanzargument entkräften und darauf verweisen, dass kein Schaden entsteht wenn zusätzliche Informationen einfließen.

Aktuell gibt es einen sehr interessanten Vorgang. Hier hatte ein neuer Wikipedia-Nutzer auf der Diskussionsseite der Heidi Klum-Biografie, sowie der Franz Beckenbauer Stiftung und weiteren Stiftungen die Anfrage gestellt, einen zusätzlichen Weblink in die Biografie einfügen zu dürfen. Als neutrale Quelle für philanthropische Aktivitäten sollte der erstellte "DOTVIP Footprint" genutzt werden. Dieser Footprint stellt philanthropischen Aktivitäten chronologisch dar und ist somit eine wichtige Ergänzung, vergleichbar dem Link zur Filmdatenbank "IMDB" von Amazon. Nur dass beim IMDB-Profil großflächige Bannerwerbung für Amazon-Produkte und für Amazon-Mitgliedschaften betrieben wird - was gemäß Wikipedia-Regeln absolut unerwünscht ist, während der DOTVIP Footprint keinerlei Werbung beeinhaltet - ausgenommen für sich selbst. Doch eigenartigerweise wurden dem "DOTVIP Footprint"-Weblink kommerzielle Interessen und kein zusätzlicher Informationsgehalt unterstellt, obwohl der Antragssteller bereits um Berücksichtigung von stichhaltigen Argumenten gebeten hatte. Diese und die geführte Diskussion sind unter www.vipspaces.com einsehbar. Auch besteht auf dieser Seite die Möglichkeit sein Votum zu der Umfrage "Ist ein Kontrollgremium und/oder eine Bewertungsmöglichkeit über das Verhalten von Administratoren sinnvoll?" abzugeben.

Erstaunlich ist an diesem Vorgang, dass Wikipedia Ihren Administratoren selbst die Regel "Gehe von guten Absichten aus" vorgibt, diese aber sich nicht daran halten. Vielmehr werden alle in der Diskussion vom Antragssteller eingebrachten Links in Form von Administratoren-Vandalismus eliminiert und das neu erstellte Benutzerkonto, das wie von den Wikipediaregeln erwünscht, ausführlich Auskunft über den Hintergrund des Antragssteller gab, sofort gelöscht. Dieses Verhalten wird aber nicht von Allen gutgeheißen und so haben alt gediente und seriöse Administratoren bereits entnervt aufgegeben, wie die Webseite www.wikimannia.org/Wikipedia-Kritik berichtet. Auch wird dort und auf vielen Wikipedia-Diskussionsseiten sehr anschaulich dokumentiert, dass in der freien Enzyklopädie nicht das optimale Informationsangebot der Maßstab ist, sondern von den Platzhirschen diese als Spielwiese für Besserwisserei missbraucht wird. Die Leitlinie vieler Autoren und Administratoren ist dort "was nicht von mir ist kann nicht gut sein", denn das wäre ja schlecht für mein Ego. Anderseits zeigt aber die "DOTVIP Footprint"-Diskussion bei den Prüfern einen erstaunlichen Mangel an Fachkenntnis oder zumindest Sorgfalt. Vielleicht sollte Wikipedia dieser Entwicklung Rechnung tragen und die Administratoren in Diktatoren umbenennen, damit Amtsmissbrauch und Willkür auch das richtige Etikett bekommen. Auch sollte Wikipedia das Totschlagargument - mit Informationen zugespamt zu werden - zuerst bei sich selbst kritisch hinterfragen, denn das könnten auch die Suchmaschinenbetreiber von Wikipedia behaupten. Aber im Internet ist Informationsvielfalt erwünscht, damit mündige Nutzer sich Ihre eigene Meinung bilden können.