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Dienstleistungen als Produkt sehen – Service und Design stärker berücksichtigen

Dienstleistungen gehören die Zukunft. Was die meisten eigentlich schon immer wussten, wurde bislang aber nie richtig angepackt.
marketing-BÖRSE | 04.08.2006
Zürich/Neuss/Potsdam, www.ne-na.de – Das wird sich jedoch in naher Zukunft ändern. „Auch wenn Dienstleistungen inzwischen einen Anteil am Bruttoinlandsprodukt um die siebzig Prozent verzeichnen, sind die Qualität, die Produktivität und die Innovationskraft im gesamten Dienstleistungssektor noch ausgesprochen entwicklungsbedürftig“, schreibt Birgit Mager für die Zeitschrift GDI Impuls http://www.gdi.ch. Dies resultiere aus der Tatsache, dass gesellschaftliche und wirtschaftliche Fokus sehr stark auf materielle Güter ausgerichtet gewesen sei. Im Service-Bereich müsse alles als Neuland erobert werden, was Im Produktbereich lange als selbstverständlich gelte.



„Der Dienstleistungssektor bekommt immer mehr Bedeutung. Diesen Wandel nicht nur zu erkennen, sondern auch umzusetzen, ist von elementarer Bedeutung für die deutsche Volkswirtschaft“, so Michael Müller, Experte für Dienstleistungsökonomie und Geschäftsführer der a & o-Gruppe http://www.aogroup.de mit Sitz in Neuss und Potsdam. „Das Denken des Kunden wandelt sich. Neben einem erstklassigen Produkt verlangt er heute auch nach Top-Service und vor allem kundenorientierter Betreuung“, sagt Müller. Mager moniert in ihrem Beitrag für GDI Impuls http://www.gdi.ch den bisher nur selten erkannten Zusammenhang von Service und Design. Styling oder Produktkosmetik seien häufig die einzigen Begriffe, die mit Design in Verbindung gebracht würden. Es sei jedoch vielmehr: Nämlich die Kompetenz zur Gestaltung von Schnittstellen zwischen einem Angebot und einem Nutzer. Die Aufgabe von Design sei es, Funktion und Form in ein gelungenes und kundenorientiertes Gleichgewicht zu bringen und dabei die ökonomischen und ökologischen Faktoren zu berücksichtigen, dann erschließt sich in der Zusammenbringung von Service und Design ein spannender Zugang für Innovation und Differenzierung am Markt. Mager nennt zehn sogenannte „Service-Design-Basics“, die beleuchten sollen, in welchem Rahmen Service-Design an Innovation, Qualität und Profitabilität für Dienstleistungen arbeitet. Demnach soll Service vom Dienstleister als Produkt betrachtet werden. Denn nur selten finde man Dienstleister, die eine ausformulierte Service-Strategie verfolgen. Auch soll der Fokus der Bemühungen immer auf den Nutzen für den Kunden gerichtet werden. Darüber hinaus rät sie zu Enthusiasmus und zur Formulierung flexibler Standards. „Diese Richtlinien zeigen genau, wohin sich das Segment Dienstleistung in der nahen Zukunft entwickeln wird. Nicht nur die Qualität eines Produktes ist wichtig. Mindestens den gleichen Stellenwert nimmt die produktbegleitende Serviceleistung ein“, sagt Michael Müller.



Eine interessante Klientel für Dienstleistungen sind Menschen mit besonders gut gefüllten Geldbörsen. Und: Diese Zielgruppe wächst immer weiter. Die Welt am Sonntag (WamS) http://www.wams.de zitiert den aktuellen "World Wealth Report". Danach sei die Zahl der Millionäre auf dem Globus um sieben Prozent auf 8,3 Millionen angestiegen. Die Zahl der "Superreichen" (ab 30 Millionen Dollar Nettovermögen, ohne Immobilien) kletterte demnach weltweit sogar um 10,2 Prozent. Und diese Gruppe sehnt sich nach Service, der sie von der übrigen Masse abhebt. Denn nicht nur der Bedarf nach Dienstleistungen hat sich gewandelt, sondern auch die Definition des Wortes Luxus. Teure Kleidung zu moderaten Preisen (beispielsweise via Internet), Handtaschen exklusiver Labels oder günstige Reisen an nahezu jeden Ort der Welt sind inzwischen auch für Normalverdiener keine Seltenheit mehr. Das Blatt berichtet von einer der umfassenden Studie "21st Centurion Living", die der Welt am Sonntag vorab zur Verfügung gestellt wurde. Hierfür befragte das Kreditunternehmen American Express insgesamt 100 der einflussreichsten Trendsetter, wie sich ihrer Meinung nach das Kaufverhalten der Top-Zielgruppe verändern wird. Darunter waren unter anderem die Modedesigner Giorgio Armani und Alexander McQueen sowie Hotelier Ian Schrager.



Somit ist die Studie einer der ersten Trendreports über "Die Zukunft des Luxus unseres Jahrtausends". Das Ergebnis: Die Lifestyle-Industrie wird sich komplett verändern müssen, um weiter erfolgreich ihre Produkte an den Millionär bringen zu können, schreibt die WamS. Die Reichen und Super-Reichen haben inzwischen andere Wünsche. „Sie suchen nach Dingen, die sie nicht im eigentlichen Sinne kaufen können. Frühere Statussymbole verlieren rapide an Symbolkraft, wenn schon eine Sparkassenangestellte mit einem Louis-Vuitton-Schlüsselanhänger klimpert“, schreibt die Zeitung. Als Vorzeige-Beispiel wird der Kundenservice der American Express Centurio Card genannt. Die Mitarbeiter an der Hotline setzen jeden erdenklichen Wunsch ihrer Kunden um. Auch in der Modebranche wurde der Trend erkannt. Neuestes Highlight bei der italienischen Firma Prada: Eine aus verschiedenen Ledersorten exklusiv für den Top-Kunden genähte Tasche. Das Wort Luxus werde gern mit ,teuer und zeitgemäß" gleichgesetzt, wird Giorgio Armani zitiert. „Viele Menschen haben diese Definition so akzeptiert. Ich glaube, dass das Prädikat Luxus nicht allein durch den Preis definiert wird, sondern eher anhand von Qualität und Echtheit festzumachen ist", so der italienische Modeschöpfer weiter. Für den After Sales-Dienstleister Michael Müller ist auch diese Entwicklung kein Wunder: „Fast alle Produktbereiche haben sich im Laufe der letzten Jahre unglaublich schnell verändert. Ich sehe aber nicht nur bei Millionären Chancen für überdurchschnittliche Dienstleistungen. Das wird auch den Normalverbraucher ansprechen.“

Quelle:
Online-Nachrichtendienst, NeueNachricht, www.ne-na.de, medienbüro.sohn, Ettighoffer Str. 26 A, 53123 Bonn, oder Fax: 0228 - 620 44 75

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