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Energieverbrauch in Rechenzentren senken

Gemeinsamer Leitfaden von BITKOM und BMU / Deutsche Rechenzentren haben den Strombedarf von drei Kraftwerken
BITKOM | 31.07.2008
Berlin, 31. Juli 2008

Für viele Rechenzentren wird der Energieverbrauch in den kommenden fünf Jahren zu einem der größten Kostenfaktoren. Die Rechenleistung in modernen Unternehmen steigt ständig an und führt zu einem hohen Energiebedarf der IT und deren Kühlung. Moderne Technologien können den Energiebedarf eines Rechenzentrums jedoch deutlich senken. Darauf weisen der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) und das Bundesumweltministerium (BMU) in ihrem gemeinsamen Leitfaden „Energieeffizienz im Rechenzentrum“ hin.



„Das Internet, Server und Rechenzentren gehören zu den besonders stark wachsenden Stromverbrauchern innerhalb des Informationstechnologie-Sektors. Eine bessere Energieeffizienz dieser Schaltstellen ist ein entscheidender Beitrag zum Klimaschutz, der auch noch Geld spart“, so Bundesumweltminister Sigmar Gabriel.



Nach einer Studie des Borderstep-Instituts im Auftrag des BMU hat sich der Energiebedarf von Rechenzentren in Deutschland zwischen 2000 und 2006 auf rund 8,7 Milliarden Kilowattstunden mehr als verdoppelt. Dies entspricht der Jahresstromproduktion von drei mittelgroßen Kohlekraftwerken. Die Stromkosten haben sich im gleichen Zeitraum aufgrund der gestiegenen Energiepreise auf 867 Millionen Euro mehr als verdreifacht. Falls keine Anstrengungen zur Energieeffizienz in diesem Bereich unternommen werden, prognostiziert die Borderstep-Studie einen Anstieg des Stromverbrauchs von Rechenzentren auf 12,88 Milliarden Kilowatt im Jahr 2010.



Im Schnitt verbraucht die eigentliche IT nur die Hälfte des Energieverbrauchs eines Rechenzentrums. Die andere Hälfte verbraucht die Infrastruktur wie Klimatisierung und unterbrechungsfreie Stromversorgung. Bei richtigem Ansatz amortisieren sich die Kosten für die Einrichtung eines modernen, grünen IT-Betriebs innerhalb von zwei Jahren allein durch Energieeinsparungen.



„Für Betreiber und Hersteller ist Energiemanagement in Rechenzentren heute ökonomische, technische und ökologische Pflicht“, sagt Martin Jetter, Präsidiumsmitglied des BITKOM. „Die Modernisierung der Architektur und der eingesetzten Technologien verbessert nicht nur das Rechenzentrum selbst, sondern auch die von dort gesteuerten Unternehmensabläufe.“



Der neue Leitfaden von BITKOM und BMU bietet praktische Hinweise zu Planung, Aufbau und Betrieb moderner Rechenzentren: Wie können Kühlung und Stromversorgung optimiert werden? Welche aktuellen Technologien stehen zur Verfügung? Wie werden Energie und Temperatur richtig gemessen? Wie sollte ein Rechenzentrum angelegt werden, um so genannte Hot Spots zu vermeiden?





Ansprechpartner

Marc Thylmann

Pressesprecher

Technologien & Dienste

Tel. +49.30.27576-111

Fax +49.30.27576-51-11

m.thylmann@bitkom.org



Dr. Ralph Hintemann

Bereichsleiter

IT-Infrastruktur & Digital Office

Tel. +49.30.27576-250

Fax +49.30.27576-409

r.hintemann@bitkom.org





Der kostenlose Leitfaden kann unter http://www.bitkom.org/de/publikationen/38337_53432.aspx oder http://www.bmu.de heruntergeladen werden.



Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. vertritt mehr als 1.200 Unternehmen, davon 900 Direktmitglieder mit etwa 135 Milliarden Euro Umsatz und 700.000 Beschäftigten. Hierzu zählen Anbieter von Software, IT-Services und Telekommunikationsdiensten, Hersteller von Hardware und Consumer Electronics sowie Unternehmen der digitalen Medien. Der BITKOM setzt sich insbesondere für bessere ordnungspolitische Rahmenbedingungen, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine innovationsorientierte Wirtschaftspolitik ein.


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