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Denkanstöße für innovatives Marketing - Bericht vom Münchener Marketing-Symposium

deleted | 30.07.2010
Vom 36. Münchener Marketing-Symposium am 9. Juli 2010 habe ich einige interessante Informationen mitgebracht: Es ging um innovatives Marketing und neues Denken.

630 Gäste waren ein neuer Rekord. Das zeigt, dass es sich rumspricht, wenn Qualität der Vorträge und Inhalte überzeugend sind. Ich werde im nächsten Jahr auch wieder dabei sein.

Die hochkarätigen Referenten aus Wissenschaft und Unternehmenspraxis gaben jede Menge Inspiration und Denkanstöße zu den Herausforderungen, denen sich Unternehmen im Zeitalter von Facebook und Twitter stellen müssen. Auch wenn man selbst nicht so viel davon hält, liegen genau darin auch Chancen, die es zu nutzen gilt.

Beispiel Autoindustrie: Schon seit einigen Jahren wünschen sich Verbraucher mehr alternative Antriebe oder sparsamere Motoren. Hätten die Konzerne diese Signale frühzeitig aufgenommen, wären sie nicht so überrascht gewesen, als der Trend massiv zu Kleinwagen ging und sie auf Spritschluckern sitzenbleiben mussten.

Beispiel Kosmetikindustrie: 70% der Ideen für neue Kosmetikprodukte floppen. Henkel suchte mit seiner Marke Schwarzkopf neue Wege und kreierte neue Entscheidungsprozesse, indem sie ihre Mitarbeiter weltweit einbezogen. So kristallisierten sich Marken mit hoher Akzeptanz heraus und das Flop-Risiko minimierte sich.

Kurz gesagt: klassisches Marketing verliert in vielen Bereichen an Bedeutung, wir haben bereits neue Rahmenbedingungen und Aufgaben in Marketing und Unternehmensführung. Erfolgreiche Firmen haben sich bereits darauf eingestellt.
Marketing muss ehrlicher werden

Wenn wir uns darüber im Klaren sind, dass Marketing die wertvollsten Assets eines Unternehmens bewirtschaften und mehren soll, muss es frühzeitig Bedürfnisse erkennen, darauf reagieren. Außerdem muss es besser messbar werden.

Voraussetzung ist aber, dass Marketing Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit vermittelt. Die Studie von Readers`s Digest European Trusted Brands 2010 zeigt deutlich, wie gering das Vertrauen in Werbung, Eigenaussagen und Versprechungen der Unternehmen ist. Die beiden Wertungen liegen zusammen mit der Politik auf den letzten drei Plätzen.

Hingegen genießt die Presse eine höhere Glaubwürdigkeit, und nach der Nielsen-Studie vom Sommer 2009 schenken Konsumente Empfehlungen von Bekannten zu 90% und Online-Konsumentenbewertungen zu 70% Glauben.

Was bedeutet das?

Unternehmen müssen Beziehungen zu ihren Kunden und Interessenten verbessern, sodass diese Anlass sehen, positiv über sie zu berichten. Der Vormittags-Workshop "Tried and Rated - Relevanz von Konsumentenbewertungen im Internet" setzte sich deshalb mit diesem Phänomen auseinander. Solche Bewertungen lassen sich heute zu nahezu allen Produkten und Dienstleistungen im Internet finden und haben für Firmen direkte Konsequenzen.

Ach ja, und noch etwas haben wir gelernt: Betrachten wir Menschen nicht als Zielgruppe sondern als Freunde. Freunde behandelt man anders. Apple hat das gemacht.
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