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Informelle Ansprache in Stellenanzeigen: Duzen liegt im Trend

In fast jedem vierten aktuellen Jobangebot erfolgt die Erstansprache per Du. Große Mehrheit der potenziellen Azubis wird in Stellenanzeigen geduzt.
Indeed | 28.10.2021
© freepik / kues1
 

Siezen oder duzen? Während die Etikette eine formelle Ansprache am Arbeitsplatz lange Zeit voraussetze, entscheiden sich heute immer mehr Unternehmen ganz bewusst für eine Ansprache per Du. Dieser Trend zeichnet sich 2021 auch im Recruiting ab, denn in Stellenanzeigen wird immer häufiger geduzt – und das nicht nur etwa bei Schülerjobs und Ausbildungsplätzen. So das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung der Jobseite Indeed.

Die informelle Ansprache in Jobinseraten trendet
Indeed hat untersucht, in welcher Häufigkeit Unternehmen Jobsuchende in Stellenanzeigen “duzen”. In Deutschland hat sich der Anteil der Jobangebote mit einer Ansprache per Du in den letzten drei Jahren fast verdoppelt und ist von 12,8 auf 24,2 Prozent gestiegen. Ein Vergleich zum Nachbarland Schweiz etwa zeigt auf, dass es hierzulande überraschend leger zuzugehen scheint: Während in Deutschland in jeder vierten Stellenanzeige geduzt wird, sind Unternehmen bzw. Recruiter*innen in der Schweiz, in der Erstansprache von Jobsuchenden, deutlich konservativer unterwegs: Im Jahr 2018 lag der Anteil informeller deutschsprachiger Jobgesuche dort nur bei 8,7 Prozent, 2021 bei 16,9 Prozent.

Berufseinsteiger*innen werden häufig in Stellenausschreibungen geduzt
Wie die Untersuchung auch aufzeigt, werden Berufseinsteiger*innen besonders häufig per Du in Stellenausschreibungen angesprochen. Ausbildungsplatzsuchende werden hierbei in 64 Prozent der Stellen geduzt. Bei Anwärter*innen für Praktikumsplätze beträgt der per Du-Anteil 51 Prozent, bei Hochschulabsolventen 43 Prozent.

Stellenanzeigen mit diesen Jobtiteln sind überwiegend informeller Art
Zudem hat Indeed untersucht, welche Titel die Jobinserate tragen, in denen besonders häufig auf eine Ansprache per Du gesetzt wird. Die mitunter überraschenden Ergebnisse: Neben Stellenanzeigen, die sich vor allem an Schüler*innen und Verkäufer*innen im Einzelhandel richten, werden auch angehende Finanzberater*innen (99,4 Prozent), Berater*innen für Informations- und Datenstrategie und Manager*innen für Schifffahrt  (jeweils 90,1 Prozent) in Stellenanzeigen nahezu ausschließlich geduzt.